Gratulation! Da sei dem Herrn Chris Pohl mit seinem selftitled 'Spass-Projekt' Tumor für das frische "Welcome Back Asshole" doch mal kräftig gedankt. Ganz gleich, was man von ihm als Künstler hält oder ob man der Meinung ist, der pohl'sche Sound wäre immer der gleiche, das neue Album zeigt sich von einer anderen, vielleicht sogar weiterentwickelten Seite und wird einigen Gegnern wohl die Argumente stehlen. Hat man sich dem Output erst einmal genähert wird man feststellen müssen, dass dieses Album alles andere als Altbacken und staubtrocken ist. Gleich zu Beginn der CD äußert sich ASP (per Telefon), der betont das Tumor's Musik 'krank' sei. Danach folgt eine kleine Erläuterung was Tumor eigentlich darstellen soll, so weiß man dann, dass das Album nicht zum Nachdenken gedacht ist, sondern einfach nur zum Tanzen und Party machen und das belegt Chris Pohl nicht nur mit "What’s it all about". Egal ob dunkle, straffe, schnelle, rhythmische, treibende oder stampfende Soundstrukturen - an alles wurde gedacht, sodass "Keine Party", "Arschloch", "Raising Hell" und "Activate Your Fear" unteranderem die Tanzflächenfüller schlecht hin sind. Zurück zu den altbewährten Industrial Elementen und komplettiert mit der unverkennbaren Stimme von Chris Pohl macht das aus den einzelnen Stücken ein solides, brachiales einwandfrei produziertes Clubwerk, das zusätzlich auch noch ein paar kleine und definitiv feine Abweichungen inne hat, z.B. die Albumversion von "Killer Tekkno". Und das einzig schlimme an diesem Track ist, dass er sich verdammt schnell eingenistet hat und für unverschämt gute Laune sorgt. Gott sei Dank gibt es allerdings auch weniger spektakuläre Tracks auf dem Album, die zwar nicht unbedingt negativ auffallen, aber eben auch nicht markante Clubhymnen sind. Gegen Ende hin wird es dann wieder interessanter und "The Tumor Lied" feat. Kaaja Hoyda sollte man dann noch mal verstärkte Aufmerksamkeit zukommen lassen, denn die Art und Weise wie Chris Pohl Kritik musikalisch verarbeitet ist schon genial. Da bleibt außer ein Daumenhoch nichts anderes zu machen bzw. zu sagen. Auch der Abschluss ist auf "Welcome Back Asshole" gut gelungen, sodass es ausser Frage steht das Album gleich wieder von vorn spielen zu lassen. Ein wirklich empfehlenswertes Werk!