Trümmerwelten sind zurück. Im Gepäck “PsychoTötungsEquipment”. Nichts, wonach man sofort „Hier!“ schreit. Aber provokative Albumtitel gehören zu den Trümmerwelten wie der Honig auf den Pancake. Ich habe „Digitale Gewaltorgien“ über mich ergehen lassen und gut vertragen und „Optimiertes Leiden“ sollte man mal ausprobiert haben. Jetzt begleiten wir Arne Schaub in die Abgründe der menschlichen Psyche. „Ich bin krank im Herzen, krank im Kopf, krank im Geist…“ Was kommt da auf den Hörer zu? So vielfältig, interessant und widersprüchlich unsere Psyche ist, so kommt auch das Album daher. Vielseitig und experimentell bewegt sich Arne Schaub zwischen den verschiedenen Schubladen des Elektro. Er bedient alles ein wenig, nichts ganz konkret, aber schafft es dabei nicht schwammig zu wirken. Die Sounds sind auf das Essentielle reduziert, treffen den Punkt und überraschen doch immer wieder mit experimentellen Schnörkeln. Thematisch gut platzierte Samples und provokative Texte geben dem „PsychoTötungsEquipment“ ihren Inhalt. Tiefgründigkeit sollte man bestenfalls nicht erwarten, wer sich aber vollkommen frei den Abgründen und ihrer eigenwilligen Umsetzung hingibt, der wird hier bestens bedient. Groteske Gedanken und eingängige Tanzbarkeit inklusive. Vergessen wurde bei der konsequenten Weiterentwicklung aber scheinbar „BückStück“. Arg anspruchslos und leicht des Plagiats zu verdächtigen, hämmert sich das Lied durch seichte Parolen. Angesichts des Zuspruchs für ähnlich geartete Songs einer Berliner Combo würde mich ein durchschlagener Erfolg aber nicht überraschen. Möge man Trümmerwelten den kleinen Ausrutscher verzeihen. Der dritte Longplayer der Oldenburger kann sich durchaus sehen bzw. besser hören lassen. Zum Ende raus vermisse ich zwar etwas die Konsequenz und Frische der ersten Tracks, aber vielleicht hat hier schon das PsychoTötungsEquipment zugeschlagen. Meine Anspieltipps sind: „Dein Bild“, „Aesthet“ und „Sudden Infant Death Syndrome“. Die drei Tracks bieten einen gelungenen Überblick über das reichhaltige Repertoire des „PsychoTötungsEquipment“.