Wenn Bands sich trennen und die Ex-Mitglieder als Grund angeben, eigene musikalische Wege gehen zu wollen, wird dieses Argument nicht selten danach als leere Worthülle entlarvt. Ein Synonym dafür, dass man sich einfach nicht mehr verstanden hat. Die norwegische Progressive-Metal/Rock-Band In The Woods... hat sich aus eben diesem Grund der musikalischen Diversifikation getrennt, nur beweisen hier die Ex-Mitglieder eindrucksvoll, dass dem auch so ist, wie z.B. Sänger Jan Kenneth Transeth mit seinem Projekt Transit. "Decent Man On A Desperate Moon" bringt es zwar nicht einmal auf 40 Minuten Spielzeit und das trotz zwei Jahren Aufnahmezeit, ist aber ein bunter Reigen aus Rock und Metal. Nein, halt, stimmt gar nicht, denn Alternative, Country, Folk, Progressive und Psychedelic sind auch noch mit von der Partie. Diese Mischung aus Songwriter-Attitüde und Rock-Mannschaft macht vor allem eines: Laune. Transit sind weit davon entfernt, verschiedene Genres einfach mal nur zu streifen. Jeder Song, egal ob rockig, folkig oder progressiv, wird mit einer solchen Innbrunst und Professionalität gespielt, als hätten Transit nie etwas anderes gemacht. Hinzu kommt Transeth' über Jahre geschultes Organ, das neben der Ausgelassenheit aus der Musik den Songs noch mehr Natürlichkeit verleiht. Gegen Ende kommt dann noch einmal deutlich die Progressiv-Keule zum Einsatz, wie um zu zeigen, wo die Wurzeln des Projekts liegen. Die Artenvielfalt auf "Decent Man On A Desperate Moon" hat System und den Spaß, den Jan Kenneth Transeth laut eigener Aussage beim Arbeiten mit Musik haben will, transportiert das Album hervorragend. Das nächste Album dürfte dann ruhig ein paar Minuten länger sein, aber bitte genauso blendend wir das hier.