Betrachten wir folgende Gleichung: N = R* · fp · ne · fl · fi · fc · L. Das ist die so genannte Drake-Gleichung, die Prof. Dr. Frank Drake 1961 der Welt präsentiert hat. Sie dient zur Berechnung der Anzahl der technisch intelligenten Zivilisationen in unserer Galaxie. Interessant, oder? Diese Gleichung haben sich This Morn' Omina zum Anlass genommen, um ein neues Kapitel aufzuschlagen. Mit ihr soll verdeutlicht werden, dass die Menschheit beginnt, ihren Horizont zu erweitern und ihren Blick zu den Sternen zu richten. Für This Morn' Omina bedeutet "The Drake Equation" auch einen musikalisch neuen Horizont, denn für die Aufnahmen zu der EP wurde die Percussion live eingespielt. Die einzelnen Tracks haben keine richtigen Titel. Zur Unterscheidung sind ihnen lediglich die Namen der Parameter der Gleichung zugeordnet worden. "The Drake Equation" stellt keinen Teil der Nyan-Trilogie dar und ist damit auch keine Fortsetzung des letzten Albums "Le Serpent Blanc ~ Le Serpent Rouge". Die EP steht ganz für sich allein. Dennoch führt sie konsequent das fort, was This Morn' Omina auf dem vorhergehenden Album begonnen haben. Durch die leichte Zurücknahme der Techno-Elemente und einer vermehrten Konzentration auf Ritual und Tribal wirkt die EP wie ein moderner Schamanentanz. Der Song "(fp)" etwa beginnt zurückhaltend mit geheimnisvollen Gesangssamples und gedämpften Rhythmus, entwickelt sich dann aber zu einem wahren Metrum-Koloss. Durch den geschickten Einsatz der Samples und dem mitreißenden Beat ein wahrhaftiger Smasher, der jeden mitreißt, der ihn zu Ohren bekommt. Ähnlich verhält es sich mit "(fl)", das die von This Morn' Omina so perfekt inszenierte Symbiose aus Techno und Tribal zelebriert. Aber es gibt, neben dem In- und Outro, auch leisere Momente auf "The Drake Equation". "(ne)", "(fj)" und "(fc)" setzen zwar ebenso auf Rhythmus wie die anderen Songs, fokussieren aber mehr eine mystische Stimmung, die durch den äußerst verhaltenen Einsatz von Melodien und die dafür um so mehr hervorgehobenen Samples erreicht wird. Die knapp 32 Minuten der Platte sind leider äußerst schnell vorbei, aber da die EP als einheitliches Ganzes konzipiert ist, stellt man den Player einfach auf Replay und so kann man sich immer wieder auf die Reise zu fernen Galaxien begeben.