Kürzlich, um genauer zu sein am 23.01.09, veröffentlichen die noch sehr jungen Esslinger Alternative-Rocker The Pussybats ihr Debütalbum namens 'Famous last songs'. Dass es Mike Night (drums), Marple 8 (bass), Sid van Sin (vocals) und Roy Rock (guitar) faustdick hinter den Ohren haben, bewiesen sie bereits anno 2006, indem sie beim Sonic Seducer „Battle of the Bands“ absahnten. Knapp zweieinhalb Jahre später und nach zahlreichen Konzerten und mit Bands wie Jesus on Extasy, Subway to Sally, The 69 Eyes oder auch Front 242 und der VÖ ihrer EP „No Romeo“ im letzten Sommer, richten sie sich nun erneut an die Außenwelt und legen mit ihrem Debütalbum, welches übrigens von Chai Deveraux (bekannt als Gitarrist von Jesus on Extasy) produziert wurde, einen weiteren Meilenstein ihrer Karriere ab. The Pussybats haben sich ihre eigene kleine Nische geschaffen, vermischen melodische, ohrwurmverdächtige Sequenzer-Synthlines und wuchtige Drumloops mit einer gehörigen Portion Rock und einem gekonnt in Szene gesetzten Gesang. Doch das ist noch nicht alles. Denn obendrauf gibt es Bonus-Sounds durch klassischen Kontrabass und die Gastsängerin und Pianistin Leandra zu hören. Bereits Song Nummer 1 „Back to the darkness“ geht gleich in die Vollen und begeistert schon nach den ersten Klängen mit einem bleibenden, melodischen Grundgerüst. Angereichert mit einer regelrecht charmanten Art und einer durchweg ordentlichen Prise Coolness gehen die Sounds ins Ohr und bilden somit einen wunderbaren Einstieg ins Album. Der „Banshee Blues“ rockt eine Nummer härter durch die Boxen und nicht nur der eingängige Refrain beißt sich in den Gehörmuscheln fest. Mit "Your Woman" (Coversong zum Original von White Town), zeigen sie, dass sie nicht nur die eigene Musik perfekt umsetzen, sondern es durchaus auch mit der Musik namhafter Musiker aufnehmen können. Eine wirklich gelungene Coverversion, die eine Ummantelung im Pussybats-Stil vom feinsten abbekommen hat und der man das Bemühen vom ersten bis zum letzten Ton anhört. Bevor sich die Pussybats mit „15x60“, „Scarlet“, „No Romeo“ und „Dance with the Devils“ wieder von ihrer eher düsteren, rockigen und härteren Seite zeigen, geben sie zwischendurch auch die eine und andere Verschnaufpause. Die eher ruhigeren, auf Emotion und Sinnesreiz ausgelegten Songs „In April“, „Feel“, „Crimson Girl“ und auch „The most beautiful tales end sadly“ gehen unter die Haut und überzeugen durch ihre schon fast atmosphärischen und melancholischen Arrangements. Beim letzteren sorgte die bereits erwähnte Gastsängerin Leandra mit ihrer Stimme für ein besonderes Sahnebonbon. Ihre Vocals vereinen sich perfekt mit denen von Sid und somit entsteht ein Gesangsduett, welches es in Nick Caviger Manier in sich hat! Gänsehaut pur! FAZIT: Die vier Jungrocker schufen ein bemerkenswert frisches, dynamisches Debütalbum im Düsterrock-Gothic-Kittel, welches aufgrund des Tempowechsels und der verschiedenen Songstrukturen (mal zart, mal hart) sehr facettenreich und rund ist. Auch wenn der Titel „Famous last songs“ eher auf ein Auflösen der Band schließen lässt, so hoffe ich, dass man zuk??nftig noch öfter von The Pussybats zu hören bekommt. Und auch wenn sie sich musikalisch sicher oft mit Bands wie HIM, The 69 Eyes oder auch Jesus on Extasy vergleichen lassen, sind sie stilistisch gesehen auf jeden Fall autonom und gewandt genug, dass der geneigte Hörer über dies durchaus hinwegsehen kann!