Früher waren The Prodigy die Band ‚to kick ass’! Nachdem Keith Flint und seine beiden Mitstreiter aus den Kinderschuhen herausgewachsen waren gab’s mit ‚Music fort he jilted generation’ dann aber vor allem mit der Single ‚Poison 95 EQ’ und dem Nachfolger Longplayer ‚The Fat of the Land’ anständige Klopper ohne die die 90er nicht die 90er gewesen wären. Die Breeders und The Art of Noise in nur fünf Sekunden zu samplen und das Ganze mit einer Molotow-werfenden Bitch-Oma auf dem Cover unters Volk zu bringen waren schon geniale Momente *hey, hey, hey*.

Leider braucht man auf das was dann kam nicht mehr wirklich eingehen… ‚Invaders Must Die’ liefert nach einigen Jahren wieder ein Album mit allen drei originalen Mitgliedern. Und man merkt’s auf Anhieb, versprochen! Die rotzigen Gitarren-Tracks gepaart mit verf***tem 90er Techno-Trash, das können nur the Prodigy. Dicker können die Beats nicht ausfallen, fettere Bässe findet man kaum und auch Gesang und Samples suchen ihres Gleichen. Sowohl die Single ‚Omen’ als auch die meisten anderen Tracks resümieren das was die britischen Rave-Rocker über die ersten drei Alben so geliefert haben. Und wenn ich mich nicht täusche hat man sogar die alten Gerätschaften aus der Garage geholt und bzgl. der Sounds kräftig bei sich selbst ‚wiederverwertet’. ‚Omen’ hat Drum-Sequenzen die erstaunlich an ‚No Good’ erinnern, ‚Thunder’ spielt genauso mit Reggea-Samples wie ‚Out of Space’, während ‚Warrior’s Dance’ die spacigen Beats des Titels abbekommen hat und ‚Take me to the Hospital’ nutzt fast die identisch gepitchten Syntheziser wie ‚Everybody in the Place’. Ok, das Drumherum ist definitiv immer anders, die Schlüsselelemente scheinen mir aber sehr bewusst gewählt worden zu sein. An die echten Highlights wie ‚Firestarter’ und ‚Smack my Bitch up’ knüpft am ehesten ‚World’s on Fire’ an.

Definitiv das Beste was the Prodigy of dem neuen Album zu bieten haben. Denn spätestens mit dem Outlander Sample aus dem Rave-Klassisker ‚Vamp’ weiß man, dass die Herren es verstehen, wie man die Elemente zu einem knackigen Song zusammenschraubt. Der Vollständigkeit halber: Die limitierte CD beinhaltet noch zwei instrumentale Bonustracks, die bedingt wertvoll sind und eine DVD unbekannten Inhalts. Insgesamt um ein Vielfaches punkiger als die 90er Releases kann sich das Album zwar in die derzeitige Musiklandschaft einreihen, allerdings sind die Verweise auf die ‚We were big in the 90ies’ schon sehr dick aufgetragen.

Nach ‚Always Outnumbered Never Outgunned’ aber zumindest wieder ein echtes Prodigy Album, mag man dazu stehen wie man will. Wer also auf den ECHTEN Nachschlag wartete: hier ist er, zugreifen. Wer mit dem Kapitel ‚Firestarter’ hingegen schon abgeschlossen hat, lässt aber besser die Finger davon, denn neu, innovativ oder gar wegweisend ist ‚Invaders must Die’ nicht.