The [Law-Rah] Collective steht seit jeher für anspruchsvollen, qualitativ sehr hochwertigen Sound und dieses wird auch wieder auf dem aktuellen Album Field of view bestätigt. Neben dem Gründer und ständigen Mitglied Bauke van der Wal besteht das Kollektiv diesesmal zusätzlich aus Hiekelien van den Herik und Martijn Pieck, die beide auch schon bei vorherigen Werken des Kolletivs mitgewirkt haben. Wie erwartet fahren die Beteiligten ganz groß auf, so wie man es von The [Law-Rah] Collective gewohnt ist. Es wummert und pulsiert überall, tiefe, alles durchdringende Drones durchziehen dunkle Klanglandschaften und nach und nach entsteht ein ganz eigener Rhythmus, der nur aus Summen und leisem Dröhnen zusammengesetzt scheint. Der Hörer taucht in diesen einzigartigen Ozean aus Klängen ein, wird sogar ein Teil des ganzen Werkes, welches das Kollektiv darbietet. So weit, so gut, denn genau diese Klänge und Strukturen sind bekannt und wurden bestimmt auch so erwartet. The [Law-Rah] Collective wären aber nicht The [Law-Rah] Collective, wenn es da nicht mehr gäbe, nicht dieses berühmte I-Tüpfelchen. Das Außergewöhnliche und vielleicht Wichtigste an diesem Album ist nämlich, daß nicht nur mit dem, was die Beteiligten ohnehin sehr gut können überzeugt wird, dass also nicht nur solide Kost geboten wird, sondern, daß auch andere, frische Elemente mit eingewoben werden, die der Hörer so vielleicht nicht erwartet hat. Das Herausragendste dieser Elemente ist zweifelsohne Hiekeliens Gesang. Teilweise flüsternd, sprechend, fast hauchend oder hypnotisch singend zieht er den Hörer mit hinein in das Klanguniversum des Kollektivs wobei er nicht einfach nur als purer Gesang wahrgenommen wird, sondern eher als eigenständiges Instrument, als Teil dieses unglaublich dichten Soundkosmos, der dem Hörer dargeboten wird. Sobald man sich auf eben dieses Erlebnis, diese Reise eingelassen hat, setzt der Rhythmus ein, ein Stilelement, welches bei The [Law-Rah] Collective zwar sehr sparsam, aber dafür nicht minder wirkungsvoll eingesetzt wird. Mal treffen vereinzelte Schläge in scheinbar loser Reihenfolge auf das wuchtige Klangkonstrukt, mal entwickelt sich sogar ein fast poppiger Beat, der dem Ganzen auch sehr gut zu Gesicht steht. The [Law-Rah] Collective überzeugt wieder einmal durch das Einschlagen neuer Pfade, das Einbringen neuer Elemente und das Ganze bei gleichbleibend hohem Niveau – eine perfekte Mischung aus altbewährten und frischen Soundtüfteleien.