Girl Power!!!!!!!! Wer jetzt freudenstrahlend „Spice Girls“ ruft, den muss ich leider enttäuschen. Nein, die fröhliche englische Girlie-Band hat sich noch nicht wieder zusammengerauft und es bis zum Medienkonverter geschafft. Dafür aber die neue Scheibe einer Girl-Band der besonderen Art: „The Donnas“. Gegründet im Jahre 1993, hauen uns die Amerikanerinnen, welche mit ihrem vorletzten Album sogar eine Goldauszeichnung in den Staaten einheimsen konnten, ihr bereits siebtes Album, mit dem Namen „Bitchin’“ um die Ohren. Freche weibliche Lyrics treffen auf E-Gitarre, was kommt dabei wohl heraus? Ein nettes, irgendwo in den 80er hängen gebliebenes Rockalbum, was vor pfiffigen Songs nur so wimmelt. Kann der Opener durch Sirenen (na, kapiert?), druckvolle Gitarrenwände und harte Drums, anfänglich noch etwas geheimnisvolles ausstrahlen, zeigt das hinzukommende heavy Gitarensolo erste Spuren der kommenden Fröhlichkeit, bevor Sängerin Brett Anderson endgültig die Finsternis vertreibt. Im Folgenden werden Geheimnisse der weiblichen Logik gelüftet z.B. dass man als Kerl nicht erwarten soll, dass ein Mädel anruft, nur weil sie seine Nummer hat. Mist – hätte man mir auch früher sagen können. Songs wie „Don’t wait up for me“ oder auch „Wasted“ bleiben im Ohr hängen wie Kaugummi im Haar und versprühen einen wilde, ungestüme und liebevoll naive Aura, der schwer zu entkommen ist. Doch mit der Zeit vergeht einem die gute Laune, da man immer wieder auf die gleichen Zutaten zurückgreift. Die Melodien bleiben catchy wie ein Kaugummi, jedoch besitzen langfristig, schwindenden Geschmack. Langeweile statt Party macht sich breit, auch wenn die Songlänge, mit durchschnittlich zwei bis drei Minuten, kurzweiligen Spaß bereiten sollte. Songs wie „Here for the Party“ oder auch „Girl Talk” bringen jede Feier zum Rocken, eignen sich für intensive Zuwendungen jedoch nur bedingt. Zu monoton wirken die Songstrukturen, so dass sich vor allem im hinteren Teil der CD der Einheitsbrei ausbreitet. Mit dem vielleicht unspektakulärsten Song „When the show is over“ endet der Ausflug doch eher fad und ausgekaut. Fazit: Ein guter Start reicht leider nicht, langfristig sollte ein Album Spaß machen. Diesen Anspruch können „The Donnas“ nicht erfüllen. Wer jedoch 14 radiotauglichen Party-Rock-Hymnen braucht, sollte sich schleunigst zum CD-Handlanger aufmachen!