Quälen dich die Erinnerungen? Lebst du nur in der Vergangenheit und ist es wie ein Traum, ein Tagtraum, ein Nachttraum, ein immerwährender? Wach auf! Versteck dich nicht vorm Leben! Male den Himmel bunt mit deinen Träumen! Lebe sie! Jetzt geht es voran mit „Embers City“.

„The Wake“ nimmt dich melodisch elektronisch, aufstrebend und lebhaft mit, wird flotter, dann grooviger und fordernd. Es ist nur Erinnerung? Es ist vorbei? Vereint und voller Kraft treffen dich die Stimmen: „… hehe! There´s no place to hide!“ Mit schwachem Rotieren und Wabern steigt darauf „Cold Evening Scenes“ ein, gleitet dann fast zärtlich auf knackigen Schlägen. Die Stimme wird tief und klar. „… I know exactly how it feels…“ Hast du einen Flashback? Vereint und leidenschaftlich bricht der Gesang aus. Und die Bilder, all die Bilder, sie zeigen dir, was du planlos am meisten vermisst. Lebhaft, beschwingt und poppig schließt „Starfall“ an. Siehst du die Sterne? Sie sind so real, so real wie alles, wie du – so nah, dass du dich darin verlieren kannst. Die Elektronik rotiert frech. „… paint the skyline with your dreams… it´s starfall…“ Doch der einzige Weg hinaus ist außer Reichweite, niemals frei. Hohe verspielte Passagen erwarten uns in „You Came For“, nehmen an Lautstärke zu. Die Stimme ist tief und klar auf den markanten Drums. „.. it´s all the same…“ Schwach begleitet ihr Echo hier und da den Gesang. Dich habe ich nie zuvor gesehen, doch ich wusste, warum du kamst. Ist es nicht Zeit für die Zeit ohne Maske? „… anyone you want to be… you masquerade is over…“ Melodisch, poppig und lebhaft nimmt dich dann wieder „Divided“ mit. Was wird dich beleben? Die Gitarre heult schräg auf und der Fuß schwingt mit. Hast du genug von der Vergangenheit? „… I will let you sleep away…“ Und doch ist da dieser irre Platz, der Platz deines Kummers und er liegt tief verborgen in dir. „Inside Out“ zeigt sich zirpend hoch, melodisch und dann mit markanten Drumbeats. Zart und leidenschaftlich führt dich seine Stimme. Hast du das Träumen nicht satt? Rennst du vor den Dingen davon? „… there is no protection… don´t find a way away from the things I cannot stand…“ Der Synth tanzt melodisch auf dem Schlagzeug. „Fog“ ist ein Instrumentalstück, in dem sich das Klavier hier und da in das Wabern und die verspielten Parts mischt, wohingegen „Disconnect“ sich wieder lebhaft hoch zeigt. Es ist mein Favorit. Schließlich bestimmen die Beats und die Stimme erhebt sich, zeigt sich dann tief, bereit für das kraftvolle Vereinigen. Und doch sind sie noch da, die Dinge, ohne die du leben wolltest. „… can´t forget my name…“ In Lullaby spielen die Tonmassen, zunächst mäßig, irgendwie zurückhaltend. Chillig sind die Drums und schließlich schreit die Stimme verzweifelt aus. „… you don´t exist… I watch you…“ Dann wird der Gesang zärtlich und klar. Sei vorsichtig mit dem, was du tust! „… close your eyes, Lullaby…“ Und irgendwie wird der Track schon irre. „Reminiscenes“ macht den kurzen, instrumentalen Abschluss, wavig zart, lieblich – wie die Seele küssende Streicher, auf die ein Sternenfunkenregen niedergeht. Und du gleitest hinaus.

Die Leidenschaft im Gesang hat mich schon gepackt und doch hat der Sound mich nicht so ganz mitgerissen. Aber man kann sich durch „Embers City“ durchaus gut den Spiegel vorhalten.

 

17.11.2020

 

Hadfes Oblivion

 

https://www.synthapex.bandcamp.com

 

01. The Wake
02. Cold Evening Scenes
03. Starfall
04. You Came For
05. Divided
06. Inside Out
07. Fog
08. Disconnect
09. Lullaby
10. Reminiscence