Elektronische Musik lässt sich schon lange nicht mehr in einzelne Schubladen unterteilen und von daher ist es auch vollkommen unnötig welche öffnen zu wollen. Elektronische Musik beinhaltet vielmehr unzählige Stilmittel und Ausdrucksformen, die gerade diese Art von Musik so interessant machen. Sechs Jahre hat es gedauert, bis Frank Modros, der vielen wohl auch als Mensch hinter Totakeke bekannt ist, mit Synth-Etik einen neuen Longplayer bei Hands rausbringt. Dieser trägt den Namen Function und vereint alle Aspekte des einleitenden Satzes in sich. Getragen vom technoiden Grundtenor verpasst Synth-Etik jedem der Tracks einen persönlichen und individuellen Anstrich aus knarzendem Rhythmus, rauschenden Sequenzen, pulsierenden Bässen und Noise und es ist genau diese Symbiose aus technoiden Elementen, Rhythm-Noise-Anleihen und aller anderen zusammenspielenden Fragmenten, die Function so unwiderstehlich macht. Obwohl kein Track unter 5 Minuten bleibt und repetitive Passagen ein grundlegendes Stilmittel dieser Spielart der elektronischen Musik sind, vermag Synth-Etik die Spannung innerhalb der einzelnen Tracks auf sehr hohem Niveau zu halten und dies scheint ihm mit einer derartigen Leichtigkeit von der Hand zu gehen, dass er mit Test Zero One dem Ganzen noch die Krone aufsetzt und den Hörer in eine über 13 Minuten dauernde, pulsierende Klangwelt entlässt. Function sei Clubgängern, als auch Genusshörern uneingeschränkt zu empfehlen, denn durch die gekonnte Mischung verschiedenster Stilelemente hat Synth-Etik eine Tür geöffnet, die beide Parteien ungern schließen möchten. Gut Ding will Weile haben, heißt es so schön und Function ist ein dermaßen gutes Ding, dass man gerne noch einmal sechs Jahre warten würde, um wieder in den Genuss eines solchen Albums zu kommen, aber es wäre doch Schade, wenn es wirklich so lange dauern würde.