Ein Konzert in Prag hat bei Suzan Köcher’s Suprafon bleibenden Eindruck hinterlassen. Nicht nur der Bandname ist dem legendären tschechischen Plattenlabel entlehnt – auch ein fünfteiliger Song-Zyklus ist aus dem Besuch hervorgegangen. Die leicht verwitterte Schönheit der Stadt passt als Sinnbild perfekt zur Musik der Band. So schrieben die Musiker im Anschluss an den Trip neue Musik über ihre Tage in der goldenen Stadt, die auf dem kommenden Album nun die zweite Seite füllt. Die Suprafon-Suite beschreibt einen Tag in Prag – vom Aufstehen, über den Fußweg in die Stadt bis hin zum abendlichen Auftritt in einem alten Kellerclub.

Als Vorgeschmack gibt es nun den Song „Hlavní Nádraží“. Auf dem Weg in die Innenstadt passierten die Musiker den wunderschönen alten Prager Hauptbahnhof, der die Inspiration für den Song lieferte. Während die Menschen, die den Bahnhof vor langer Zeit erbauten, mittlerweile alle verstorben sind, reckt das Gebäude immer noch sein Haupt in den Himmel. Die Menschen kommen und gehen, halten sich lediglich für wenige Augenblicke in dem prachtvollen Gebäude auf und keiner weiß so genau wohin es den anderen verschlägt. Auf dieser Melancholie baut der neue Song auf – die Lyrics sind trotz des tschechischen Titels in Englisch.