Krame ich meine ziemlich verschütteten Lateinkenntnisse hervor, übersetzt man „auditio“ mit Hören und die Vorsilbe „sub-“ mit unter-. Frei interpretiert bedeutet der Bandname Subaudition also unterschwelliges Hören bzw. Untertöne. Eine Benennung, die in diesem Falle Programm ist, denn laute Töne sind die Sache der beiden Finnen Antti Korpinen und Roope Niemelä wahrlich nicht. Im Gegenteil, auch auf deren zweitem Album „Light On The Path“ dominieren die ruhigen Klänge und laden dazu ein, quasi zwischen den Zeilen zu hören. Sieben langsame, meditative Stücke reihen sich auf „Light On The Path“ aneinander, zusammengehalten von Antti Korpinen's samtiger, introvertierter Stimme, welche lediglich bei „Feather's Fall“ einen kurzen Ausbruch wagt. Auch die Begleitung ist verhalten. Akustische Gitarre, Piano, Streicher und leise anklingende Synthesizer schaffen eine sanfte musikalische Basis. Auf Percussions wird gänzlich verzichtet, nur hin und wieder setzt eine E-Gitarre einzelne Akzente und darf im Opener „Alms Of The Sun“ sowie dem abschließenden „Wall Of Water“ ein kleines Solo beisteuern. Schade, daß ausschließlich dort, denn derartige Unterbrechungen des beständigen Flusses, denen die Songs zu folgen scheinen, würden sich an anderen Stellen ebenfalls gut machen. Doch bis auf ein Sprachsample in „The Soul Unto Aether“ fehlen weitere Höhepunkte auf der Scheibe, so daß die melancholische Atmosphäre irgendwann ins Seichte abzudriften und letztendlich am Hörer vorbeizurauschen droht. Das ist schon allein deswegen bedauerlich, weil man merkt, daß sämtliche Lieder in den vier Jahren, welche seit dem Debut „The Scope“ verstrichen sind, mit viel Herzblut eingespielt und sehr gefühlvoll arrangiert wurden. Mit etwas mehr Mut zum Experiment hätte „Light On The Path“ ein stimmungsvoller Soundtrack für neblige Herbsttage werden können. So ist es in der Summe, trotz aller schönen Momente, leider nur gefällige Entspannungsmusik geworden, deren eigentliches Potential weitgehend im Verborgenen schlummert.