Es scheint fast so, als ob sich In The Woods… als Vorzeige-Ex-Band etablieren will. Nicht nur, dass die ehemaligen Bandmitglieder weiterhin in verschiedenen Projekten musizieren, sie helfen sich auch noch gegenseitig. Zeitgleich mit dem Transit-Album von Sänger Jan K. Transeth erscheint das neue Album des Projekts Stille Opprør (auch Stille Opprör) von Gitarrist Christer André Cederberg, auf dem unter anderem auch Jan K. Transeth' Stimme zu hören ist. Stille Opprør ist eigentlich Cederbergs Solorprojekt, für das er aber mit verschiedenen Session-Musikern zusammenarbeitet. Das letzte Stille Opprør-Album liegt etliche Jahre zurück. "Prosjekt 2 13" erschien bereits 2001. Doch nun hat Cederberg neben seinen zahlreichen anderen Bands endlich auch wieder Zeit gefunden, etwas für Stille Opprør zu tun. Das neue Album trägt den bezeichnenden Titel "S.o2", der schlichtweg für das zweite Album steht, aber trotzdem ein wenig an Mike Oldfields "QE2"-Album denken lässt. "L Tune", der erste Song auf "S.o2", bleibt bei den Erinnerungen, denn er weist starke Parallelen zu Pink Floyd auf. Doch ab dann hat es sich auch schon mit den Ähnlichkeiten. Von nun an kredenzt Cederberg seine, wenn auch nicht außergewöhnliche, so doch recht eigenwillige Mischung aus Artrock, Alternative, Progressive und Post Rock. Als hauptberuflicher Gitarrist kommen die Gitarrensoli nicht zu kurz, werden aber glücklicherweise nicht breit getreten. Dafür ist "S.o2" auch viel zu sanft und gefühlvoll ausgefallen. Wie, um diesen Umstand noch zu unterstreichen, hat sich Cederberg auch weibliche Verstärkung für den Gesang dazugeholt. Obwohl "S.o2" auf den ersten Blick ungekünstelt klingt, täuscht dieser Eindruck. Chor, verschiedene Bläser, Orgelklänge, Akustikgitarre und wechselnder Gesang sowie eine dominante Lead Gitarre beschwören Melodien und Tempiwechsel innerhalb der Songs herauf. Das Album ist damit schon etwas speziell, aber das ist auch gut so.