Viele identifizieren Dark Ambient mit ruhigen Tönen und tiefen Drones. Das Ein-Mann-Projekt Steinfeld sieht das anscheinend ganz anders. Sein Dark Ambient ist zwar ebenso düster, aber keinesfalls ruhig. Daher passt die Bezeichnung nicht wirklich zur Musik auf seinem ersten Album "Im Chaos Geboren". Viel zutreffender wäre es, von Dark Noise zu sprechen, denn es rappelt mitunter ganz schön im Hause Steinfeld. Zum Glück nicht nur, sonst wäre es ja langweilig. Um der Bezeichnung 'dark' gerecht zu werden, sind natürlich auch typische Vertreter dieser Spielart auf dem Album vertreten, düstere, hohl klingende und hallende Geräuschkompositionen. Melodien sind dagegen äußerst rar. Steinfelds Universum ist extrem kühl, das Chaos kein sonderlich angenehmer Zustand. Einige, meist kaum verständliche Sprachsamples verstärken den Eindruck der Isolation, des Alleingelassenwerdens in einer kalten Welt. Es kommt einem oft so vor, als ob man von einer Gerölllawine aus Schutt und Schrott begraben wird. Grollen, Drönen, metallischer Krach, das ist Steinfelds Handwerk. Songs wie "Angst" wirken extrem beklemmend, andere wie "The Needle On Her Eye" schön und düster. Ein paar sind auch dabei, die etwas ausufernd geraten sind und sich in der in diesem Genre sehr beliebten Monotonie verlieren. Doch Steinfeld verfolgt einen sehr interessanten Ansatz, Ruhe und Krach zu verbinden, der noch viel für die Zukunft erwarten lässt.