Kannst du mich seh'n ist der erste Vorbote zum neuen und dritten Album der Berliner Deutsch-Rock Band Staubkind, welches im Sommer erscheinen und auf denselben Namen wie das Quartett selbst hören wird. Nach zwei - von den Kritikern durchweg positiv bewerteten - Alben wachsen wahrscheinlich nicht nur der Bekanntheitsgrad von Staubkind, sondern mit Sicherheit auch die Erwartungen an das 2004 gegründete Projekt um Sänger Louis Manke. Ob und inwiefern die Band den Erwartungen gerecht werden kann, zeigt vorab schon einmal die Maxi-CD "Kannst du mich seh'n". Die Singleauskopplung ist eine gut gewählte, schnörkellose und pointierte Darkpop-Nummer, die mit Eingängigkeit, viel Gefühl und ohne störendes oder albernes Gepose ausgestattet wurde und die auf Anhieb zu gefallen weiß. Die drei verschiedenen Versionen, die die Maxi-CD enthält, bieten eine zusätzliche, aber nicht unbedingt notwendig gewesene Perspektive und rücken den Song einmal in ein romantisch eingetauchtes (Piano Version), einmal in ein sphärisch mit Beat unterlegtes (Lord Of The Lost Mix) und ein trockenes (Club Mix) Licht. Wobei die Club-Version ein bisschen zu ernst und zu schwer geraten ist. Der zweite Titel, Gnadenlos, steht dem Titelstück in nichts nach und zeigt sich druckvoll, emotionsgeladen und eingängig. Insgesamt ist Staubkind eine Single gelungen, die Lust auf das Album macht. Der Zweck scheint damit also erfüllt.