Spetsnaz - Totalitär

Das Ende der klassischen Electronic Body Music schien durch den Niedergang der großen Meister dieser Stilrichtung besiegelt. Keineswegs bereit, dies zu akzeptieren legten die Schweden Pontus Stålberg und Stefan Nilsson im Jahre 2003 mit „Grand Design“ ihr Debutalbum vor und eroberten die Tanzflächen der einschlägigen Clubs im Sturm. Gefolgt von der „Perfect Body EP“ und der ausgedehnten Tour als Support von Hocico durch die europäische Clublandschaft konnten die Schweden ihre Vorreiterrolle im Zuge des Revivals der Oldschool EBM weiter ausbauen. Im Jahre 2006 stellen Spetsnaz durch die Veröffentlichung ihres lang ersehnten zweiten Longplayers einmal mehr unter Beweis, dass sie zur Speerspitze der Szene gehören und walzen mit 13 „totalitären“ EBM-Killertracks alles nieder was sich ihnen in den Weg stellt. Perfekt produziert geben sich Kracher wie „Kindred“, „Degenerate Ones“ und „Reign of Wolves“, um nur einige zu nennen und langsamere Nummern (z.B. “Evader“, welches einigen schon von der Machineries of Joy Vol. 3 Compilation her bekannt sein dürfte) die Klinke in die Hand. Durchweg druckvolle Arrangements und pumpende Beats, die von klarem Gesang überlagert werden, reißen den Hörer aus seiner Lethargie und erklären unserer degenerierten Kosumgesellschaft den Krieg. Tracks wie „Uniform“, „Autonomy“ oder auch „Warfare Inc.“ lassen die Herzen der Nitzer Ebb Fangemeinde höher schlagen und portieren deren Sound gekonnt in das Hier und Jetzt. „Solace“ und „My Friend - Godspeed“ fressen sich bedrohlich in die Gehörgänge und machen keine Gefangenen. Die Zusammenarbeit mit Proceed auf deren letztem Album „Neusprache“ spiegelt sich in „Formation“ wieder und lässt Vorfreude auf die anstehende gemeinsame Tour aufkommen. „Totalitär“ überzeugt durch minimalistisches, intelligentes Songwriting und fesselt den Hörer von der ersten bis zur letzten Sekunde. Einmal mehr zeigt das Duo Stålberg/Nilson wie sich der klassische EBM Sound im neuen Jahrtausend anzuhören hat und legt die Messlatte für kommende Veröffentlichungen wieder ein Stückchen höher.

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