… sonntags stiegen wir in einen Bus um zum Tanztee in den Nachbarort zu fahren. Die ersten Schuhe mit echten Ledersohlen zum Huschen über das Parkett in der dörflichen, in den Siebzigern dekorierten Mehrzweckhalle waren gekauft und nach einigen Wochen wussten auch die letzten tumben Tänzer eine Rumba von einem Cha-Cha-Cha zu unterscheiden. Spandau Ballet gehörte auch dazu! Keiner hauchte so schön ins Mikrophon wie Tony Hadley, das erkannten schließlich auch Jahre später P.M. Dawn und landeten mit ‚Set A Drift On Memero Bliss’ einen Hit, der auch wieder den Sänger der englischen New Romantiker ins Video der Band lockte. ‚True’ ist eben ein Klassiker, der von jeder hormongetränkten Party der pubertierenden Kinder der Achtziger nicht wegzudenken war. Erste feuchte Küsse und schmachtende Blicke unter rotierenden Discokugeln aus dem Katalog von Völker-Elektronik; so war das! Längst ist die Liebe nicht mehr so unschuldig, der Song hält jedoch seine romantischen Qualitäten bis heute. Das zugehörige, gleichnamige Album ist jetzt der nächste Kandidat für die EMI, eine Luxusversion zu veröffentlichen. Neben zwei CDs, die Original-Album, Single-Mixes und Live-Tracks enthalten, bekommt der kaufwillige Fan in einem für drei Tonträger unscheinbar dünnen Digipak noch eine DVD mit dazu. Ein Konzert, einige Top of the Pops Auftritte und ein Making-Of runden das Paket visuell gebührend ab. Der zweite große auf dem Album enthaltene Song ist ‚Gold’. Ein perfekter Pop-Song mit vorzeigeträchtigem Klavierintro, der in der instrumentalen, auf der Bonus-CD vorhandenen Version fast noch schöner ist. Und auch die Maxi-Version mit dem verlängerten Intro findet sich unter den zusätzlichen Tracks genauso wie einige Mixes der Singles ‚Lifeline’ und ‚Communication’. Insbesondere die Dub-Version von ‚Lifeline’ klingt frisch und experimentell, während die 2002er Version von True zwar zusätzliche Bässe und neue Flächen aufweist, an das Original jedoch nicht heranreicht. Passend zum DVD-Konzert aus 1983 enthält die Bonus-CD noch vier Songs, die es nicht in den Mitschnitt der Performance von 1983 geschafft haben. Vor allem ‚The Freeze’, ein Song der sehr nahe an den Frühwerken von Duran Duran angesiedelt ist, unterhält prächtig. Das am 1. Mai 1983 in London aufgezeichnete Konzert bildet den Kern der DVD. Zehn Songs zeigen eine für die damalige Zeit spektakuläre Lightshow in übersättigten Farben und dreifach angewendetem Weichzeichner. Längst haben die fünf Engländer keine Schottenröcke mehr an, sondern stehen eher wie Crockett und Tubbs und ihre drei Brüder gestriegelt und gebürstet im Rampenlicht. Gesanglich und musikalisch gibt es wenig auszusetzen und man versteht, warum damals viele Mädels von Depeche Mode nichts wissen wollten und eher den smarten Herren aus Islington huldigten. Drei zusätzliche Live-Tracks und fünf Auftritte bei Top of the Pops ergänzen das Konzert und obendrein gibt’s einen Home-Movie vom Making-Of des Albums auf den Bahamas. Aufgekrempelte T-Shirt-Ärmelchen und Strohhüte am Pool, das passt, aber da muss man schon starke Nerven mitbringen! Ohne Zweifel ist ‚True’ in der Special Edition ein unschlagbares Paket geworden, bei dem der, der alles zu haben glaubt, noch immer einige neue Dinge findet. Aber nicht nur der Hardcore-Fan kann an dieser Edition Spass haben, denn die Auswahl der Tracks auf CD2 ist schon wirklich ein Klassiker. Das hat was, da gibt man gerne gute Noten!
Zwar war der musikalische Nährwert der Veranstaltung ein wenig zu hinterfragen (siehe hierzu unseren Konzertbericht), die Visuals und das Ambiente hingegen konnten überzeugen. Hier der visuelle Beweis...
Die Sounds vom letzten Longplayer „Math & Emotion“ von Klangstabil sind noch lange nicht verhallt, schon legen die Klangforscher eine neue EP namens „Vertraut “ nach. Kaum ein Titel des deutschen Experimental-Electropop-Duos erregte derart Aufsehen wie „Vertraut", als er 2002 auf einer Compilation erstmalig veröffentlicht wurde. Nach vielfacher Nachfrage ist dieser Track nun wieder offiziell auf Tonträger erhältlich.
Neben der Original-Version enthält diese EP acht Remixe mit Interpretationen so unterschiedlicher Künstler wie Daniel Myer (Architect, Haujobb), Torben Wendt (Diorama), Somatic Re...
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