Neben C.C.C.C. veröffentlicht das Label Cold Spring noch ein weiteres Noise-Projekt aus Japan. Bei diesem Projekt namens South Saturn Delta sind abgesehen von Hiroshi Hasegawa (Astro, C.C.C.C., YBO2), der schon bei besagten C.C.C.C. in die Tasten haut bzw. ins Mikro schreit, noch Maso Yamazaki (Masonna) an Mikro und Gitarre sowie Nobuko Emi (Tsurubami) am Schlagzeug dabei. Das Trio bietet auf seinem Debüt "Experience The Concreteness" vier Live-Aufnahmen, die zwischen 2003 und 2005 entstanden sind. Da diese unstrukturierte, arhythmische und vor allem laute Art von Musik bei uns noch nicht sehr verbreitet ist, lässt es sich schwer vorstellen, dass sich viele Menschen so etwas live antun. Aber das Publikum ist in den Aufnahmen, zumindest am Ende der Songs, deutlich zu hören. Zwischen Anfang und Ende der Songs liegt eine wahre Gewaltorgie. Schreie, die durch Verzerrungen kaum noch als solche erkennbar sind, Gitarren-Rückkopplungen sowie kreischende und rauschende Synthie-Sounds erschlagen jegliche Emotionen und ersetzen sie durch Aggression. Das ist Noise, der seine Bezeichnung wirklich verdient hat. Mit brachialer Gewalt, geradlinig durch jede Barriere bretternd, ist "Experience The Concreteness" ein Stück Tonkunst, das man bei voller Lautstärke hören sollte, da es einen dann in einer Art Trance gefangen nehmen kann. Mitnichten der musikalische Höhepunkt des Jahres, aber schon etwas Bemerkenswertes. Der Kauf lohnt sich aber nur für die wirklich Hartgesottenen und Abgebrühten.