Die Bässe pumpen wieder aus Dresden, und zwar gewaltig. Kolja Trelle alias Soman hat seit seinem letzten Album "Mask" unzählige Live-Shows hinter sich und wartet jetzt, nach etwas mehr als einem Jahr, wieder mit einem neuen Studio-Output auf. Mit "Re:Up" liefert der umtriebige Electromaniac allerdings kein neues Album ab, sondern eine 14 Tracks lange EP, die neben drei neuen Titeln "Füllmaterial" in Form von elf (!) Remixen alter und jüngerer Klassiker wie "Divine", "Innocence", "Tears" und "Mask" präsentiert. Auf den ersten Blick mag die rund 72 Minuten Spieldauer der EP mächtig Eindruck machen, weniger beeindruckend ist allerdings die Tatsache, dass allein der Track "Divine" (vom Debüt-Album "Sound Pressure") ganze fünfmal (!) von verschiedenen Bands bzw. Künstlern durch den Remixer gedreht wurde. So knackig, individuell und gut gelungen alle diese Versionen sind (voran der grandiose Noisuf-X Remix, DAS Bass-Brett schlechthin!), grenzt das Ganze doch schon ein wenig an Veräppelung. Zudem sind "Divine" im Original sowie das herrliche, von Lahannya gesungene "Tears" im 2008er-Remix inzwischen hinlänglich bekannt und sozusagen ohne "Innovationswert". Wiederum liefert Soman mit Re:Up auf einen Streich wieder derart viel brachiales Club-Futter für die dauerzappelnde Cyber- und Rave-Fraktion, dass man nicht wirklich verstimmt sein kann. Zumal, wie bereits zu Beginn erwähnt, mit "Absolution", "Noise Anthem" und "Hear the noise" drei brandneue Titel mitgeliefert werden – allesamt zackige, anheizende Techno-/Rave-Stomper, die auch geradewegs einem Set auf der Loveparade oder dem Mayday entsprungen sein könnten (wie im Grunde die ganze EP). Stücke wie diese liebt oder hasst man, oder man schüttelt zumindest zutiefst verständnislos den Kopf. Für alle, die lieber die Beine schütteln: Schnell die nachtleuchtende Schweißerbrille auf die glitzernden Cyberlox, die grellbunten Flokatistulpen über die Plateauboots und tanzen, tanzen, tanzen ...