Silk Saws letztem Konzeptalbum bei Ant-Zen "Empty Rooms" lag ein sehr schwieriges Thema zugrunde. Dieses mal aber beschäftigen sich das Duo Gabriel Severin und Marc Medea mit der Menschheit und dem Planeten, auf dem sie lebt. Zusammengefasst werden Silk Saws Auffassungen in 8 Berichten, die Eingang in ihrem neuen Album "8 Reports" gefunden haben. Auch wenn das Thema ziemlich weit ausgeholt und für manchen schwer verdaulich klingen mag, so sehen Silk Saw ihre Stücke nicht als todernste Abhandlungen, ja, das Duo hofft sogar, dass die Hörer den Humor in seinen Stücken erkennen. Nun, das dürfte etwas schwer fallen, denn wie immer spielt Silk Saw mit Geräuschen und Samples und gibt "8 Reports" einen gehörig experimentellen Anstrich. Die Experimentierfreude hält sich aber zum Glück in Grenzen und wird nicht ganz auf die Spitze getrieben. Bei Songs wie "Faggoted" kann man sogar von so etwas wie einem Song sprechen, was bei Silk Saw nicht unbedingt immer der Fall ist. Sehr geschickt setzen die beiden Soundtüftler Samples ein, etwa von einem Akkordeon oder von Jazzmusik, um eine geheimnisvolle Stimmung aufzubauen. Trotzdem lässt sich das Ergebnis nur schwer beschreiben. Bass und Synthesizer werden mit Beats und Klicks verwoben. Mal hört es sich an wie das Knistern einer Schallplatte, mal wie das Scheppern dünner Metallbleche. Silk Saw öffnen sich dem Hörer weiter denn je und dennoch bleibt eine sehr große Distanz bestehen, die es erst einmal zu überwinden gilt. Etwas für Unerschrockene und Entdecker.