Lange hat es gedauert und doch ist er jetzt endlich da! Der von vielen lange erwartete Nachfolger zum außerordentlich erfolgreichen Debüt "Serotonin" des Berliner Trios Sero.Overdose. Allerdings konnte man sich im Herbst schon ein wenig Appetit holen, nachdem die Berliner die EP "No Time For 'Club' Silence" vorlegten, die wirklich neugierig auf den 2. Longplay Streich machte. Und ich kann nur sagen, daß man hier nicht enttäuscht wird. Wer die 3 Berliner kennt, weiß was ihn erwartet. Eingängig arrangierte Songs, allesamt tanzbar, abwechslungsreich und mit diesem gewissen Etwas - der Stimme André Hartungs. Unverwechselbar drückt sie den Songs ihren eigenen Stempel auf und läßt sie aus der Masse von Acts hervorstechen. Doch auch rein instrumental zeigen die Berliner, daß sie gute Songwriter und Arrangeure sind ("Harmony"). Ansonsten lebt das Album von der Wandlungsfähigkeit des Sängers und dem Gefühl das er in die Songs hineinlegt. Einige Songs sind schon durch die Club E.P. bekannter ("Ever", "Rain", "Never", "She", "Horizont" und "Wir"). Jetzt aber daraus zu schließen, das wären schon die stärksten Nummern ist jedoch nicht ganz richtig. Sicherlich, es sind wohl die Songs mit dem größten Club-Appeal. Jedoch müssen sich auch die restlichen Tracks nicht hinter den anderen verstecken. Insbesondere "Killer", "Hoffnung", "Over" und das Instrumental "Harmony" haben mich für sich einnehmen können. Tatsächlich warten hier 14 Songperlen darauf entdeckt und genossen zu werden. Ein Album ideal für kuschelige Abende vor dem hauseigenen Kamin auf dem Bärenfell... "No Time For Silence" ist perfekt produzierter Elektro-Pop, mit ein bißchen Härte im Hintergrund, schönen Harmonien und Melodien und einer Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Wer "Serotonin" schon nicht aus dem Player lassen wollte, wird "No Time For Silence" ebenfalls lieben.