Tim Bayes treibt als Schuster bereits seit Mitte der 80er sein Unwesen. Neben Schuster steckt er seine musikalische Leidenschaft in Projekte wie Zilverhill oder früher in Ideas Beyond Filth sowie in sein Label Adeptsound, auf dem auch sein neuestes Werk, "The Circle Of Angst", in einer streng limitierten Auflage erschienen ist. Der Titel von Schusters neuem Album hört sich, nun ja, per se schon angsteinflößend an. Und das zu Recht, wie man schnell feststellt. Schuster wählt für "The Circle Of Angst" vier Wege, den betitelten Kreis der Angst zu verdeutlichen. Die vier Stücke sind zwar außer einer Nummerierung unbetitelt und scheinen jeweils Teil eines unbeschriebenen Ganzen zu sein, stehen aber für sich allein. Die schönen Klavierklänge am Anfang von "1.4" täuschen über das hinweg, was kurz danach folgt, denn die Idylle währt nur kurz. Danach bricht ein Drone-Inferno los, dessen an- und abschwellende Wellen wie eine unsichtbare, aber tödliche Brandung klingen. Die kurzen Klavierklänge am Ende überhört man fast. Doch Schuster gibt nicht nach, "2.4" ist ebenso unerbittlich. Dumpfe Donner- oder Paukenschläge bilden die Einleitung zu diabolischen Chören, die in etwa ab der Mitte des Songs durch Synthieklänge abgelöst werden, die wiederum von Samples und so etwas wie extrem dumpfem Glockenläuten oder metallischen Schlägen verdrängt werden. Leider geht es nicht so spannend weiter. "3.4" besteht aus einem einzigen Ton, der nur von Stimmensamples untermalt wird, die wie ein schnaubender Dämon klingen. Das hört sich am Anfang noch spannend an, spätestens nach fünf Minuten hat man aber wirklich genug. Der Track dauert schließlich über neuen Minuten. Den gehaltenen Ton übernimmt nahtlos der nächste Track "4.4", der generell eine Fortsetzung von "3.4" zu sein scheint. Neben den diesmal etwas dezenter eingesetzten, gurgelnden Lauten dröhnen vermehrt Bässe, das in "2.4" schon vernommene Glockenläuten ertönt etwas deutlicher und zum Schluss gibt es wieder ein paar Klavierklänge zu hören. In diesem Sinne bildet "4.4" die Summe aller Tracks, ohne jedoch die ihnen eigene Intensität zu erreichen (abgesehen von "3.4"). Schade, dass die letzten beiden Songs nicht so eindrucksvoll klingen wie die ersten beiden. So hinterlässt "The Circle Of Angst" nur einen durchwachsenen Gesamteindruck.