Die Schattenreich-Hörspielreihe hat viel versprechend begonnen: eine spannende, mystische Geschichte, ein sympathischer Protagonist, düstere Musik und ein Hauch von Erotik. Und wo Folge 1 „Die Nephilim“ mit der Entführung des Ägyptologen Wahlberg ihr Ende fand, setzt „Finstere Fluten“ nahtlos wieder an. Kulturwissenschaftler Christian Wagner, der sich plötzlich in einem Gewirr aus mysteriösen Todesfällen und geheimnisvollen Botschaften sieht, ist auf dem Weg zum Labor Wahlbergs. Auf der Suche nach dem verschwundenen Ägyptologen und des Rätsels Lösung um die Nephilim trifft er auf die hartnäckige aber gleichsam äußerst attraktive Journalistin Tina Müller. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche – der eine mit dem Ziel, seiner Vergangenheit zu entrinnen, die andere, auf der Suche nach der ganz großen Story. Schnell entwickelt sich eine kurzweilige Affäre zwischen den beiden, die wieder im Gewand einer kostümierten Orgie inszeniert wird. Endlich angekommen am Ziel erkennt Wagner, dass er nicht mehr nur Jäger, sondern auch zum Gejagten geworden ist. Er wird zum Zentrum der Geschehnisse und entrinnt nur kurz dem Tod. Infiziert von den neuen Wendungen der Geschichte bleibt nur eines: Folge 3 und 4 besorgen. Die zweite Folge der Hörspielreihe ist ebenso schön und düster mysteriös inszeniert wie „Die Nephilim“. Der Hörgenuss ist gleichsam angenehm wie spannend und lässt wieder viel Raum für eigene Phantasien. Die Sprecherstimmen sind äußerst angenehm und mit Anna Thalbach als Sprecherin für Tina Müller konnte eine weitere erfahrene Schauspielerin (Auftritte in diversen deutschen Filmproduktionen und Fernsehserien wie „Tatort“) für das Konzept gewonnen werden. Die musikalischen Beigaben sind wieder treffend gewählt, lediglich die Einblendungen sind weiterhin nicht unbedingt hörerfreundlich. Alles in allem aber wieder eine runde Sache. Ich bin jedenfalls infiziert und süchtig.