Nachdem die alten Recken von Saxon erst vor kurzen ihr neues Studioalbum “The Inner Sanctum” veröffentlicht haben, lohnt es sich einen Blick auf die letzte größere Compilation der Band zu werfen. 24 Jahre nach „The Eagle Has Landed I“ und 10 Jahre nach „The Eagle Has Landed II“ erschien im letzten Jahr der dritte Teil der Serie. Mit einem Arsenal von 32 Songs und einer Spielzeit von weit über zwei Stunden hauen uns die Briten eine gewaltige Dosis traditionellen Heavy Metal um die Ohren. Doch die Freude gewährt nur kurz… Um es kurz zu machen: Von der Songauswahl gesehen, bleiben keine Wünsche offen. Blickt man mit CD 1 auf die großen und zahlreichen Klassiker wie „Wheels of Steel“ oder auch „Crusader“ zurück, rückt der Blick auf der zweiten CD in die jüngere Vergangenheit, beginnend mit Songs aus dem Jahr 1991 bis zur Gegenwart. Und wer sich wundert, dass die jüngere Gegenwart 1991 beginnt, dem sei gesagt , dass sich die britischen Stahlschmieder schon seit 1976 um den Globus rocken. Die Zweiteilung hat zur Folge, dass uns verschiedene Line-Ups präsentiert werden. Auf CD 2 sitzt noch Jörg Michael hinter den Drums, während auf CD 1 Nigel Glockler, der nach einer siebenjährigen kreativen Pause die Knüppel wieder in den Händen hat – unlogisch, aber wahr. Warum präsentiert man den Fans nicht eine chronologisch korrekte Aufteilung? CD 1 von 2005 (plus zwei Songs aus dem Jahr 2004) und CD 2 mit Songs von 2004 macht für mich nicht wirklich Sinn. Weiterer und weitaus deutlicherer Kritikpunkt ist der teilweise doch miserable Sound. Ist man gerade in den letzten Jahren mit unglaublich toll produzierten Live-Alben diverser Acts verwöhnt wurden, scheinen die Uhren bei Saxon etwas langsamer zu ticken, anders kann ich mir dieses tontechnischen Ausfall nicht erklären. Schon die ersten Klänge der CD führen zu Unbehagen, die Gitarren matschig, die Drums klingen unbeschreiblich dumpf und sind für eine Band dieser Größenordnung eine Zumutung. Natürlich kann man der Band zu Gute halten, dass sie nicht versucht, im nachhinein künstlich zu verschönen, doch sollte es nicht klingen, als ob für die Aufnahmen lediglich ein stationären Mikrofon benutzt wurde. Fazit: Wer Live-Feeling Marke Saxon spüren möchte, ist gut beraten auf eine Show der Briten zu gehen. Dieses Live-Album erzeugt nur in den seltensten Fällen eine Atmosphäre, wie ich es bei zahllosen Auftritten der Band gespürt habe. Vielleicht ist es ratsam für eine Live-Scheibe einen kompletten Abend mit ordentlichem Equipment mitschneiden, anstatt wild in den Konzerthallen aufzunehmen. Dies würde der Soundqualität helfen, sowie ein authentischeres Publikum erzeugen, denn auf „The Eagle has Landed III“ kommt die Audienz so gut wie nicht vor, und selbst die selten erklingenden „Saxon“-Rufe klingen künstlich eingefügt. Bleibt zu hoffen, dass bei der 4. Runde alles besser wird…