Eines kann man Peter Spilles wirklich nicht vorwerfen. Dass er nicht offen ist für Neues. Ob es Konzeptalben, 30 Minuten lange Songs oder reine Download-Veröffentlichungen mit Project Pitchfork sind. Oder Nebenprojekte wie vor Jahren Aurora, als weibliche Protagonisten in der Electro-Szene noch selten war. Und seit kurzem die Bands Imatem und eben Santa Hates You. Und dabei beißt die Szenegröße auch mal in den sauren Apfel und tritt bei den Sommerfestivals am frühen Nachmittag auf. Nach dem Debüt „You´re On The Naugthy List“ aus dem Jahr 2007 machen Spilles und seine italienische Kollegin Jinxy jetzt Ernst. Mit viel Presse und Ende 2009 vorab mit „Rocket Heart“. Ein treibender Song der direkt auf die Tanzfläche zielt. Bei den Remixen geht das Duo dann auf Nummer sicher und so bieten die ausgewählten Bands genau das, was aktuell in den Clubs erfolgreich ist. Ziemlich langweilig wie ich finde, aber wenigstens gibt es mir die Gelegenheit, einen Begriff ins Spiel zu bringen, den ich gerade gelesen habe und der mich doch zum Schmunzeln brachte. Die „Knicklichtfraktion“ wird begeistert sein. Komplettiert wird diese EP durch ein Instrumental mit lustigem Namen und ein Coverversion von Deutschmaschine, über die wir hier mal lieber den Mantel des Schweigens decken. Kommen wir lieber direkt zum Album. Schon der Bandname macht deutlich, dass das Duo nicht mit bitterem Ernst an die ganze Geschichte ran geht und die teilweise grenzwertigen Texte unterstreichen dies. Auch wird schnell klar, dass Peter Spilles wieder versucht sich von der Masse abzuheben. Die Songs sind alle schnell und vermengen verschiedene Stile wild durcheinander. Beim Opener „Fuck That I´m Human“ versucht die Deutsch-Italienische Freundschaft noch recht erfolgreich innerhalb eines Songs zu überraschen. Leider haben Santa Hates You damit ihr Pulver für den Rest des Albums verschossen. Mir sind die Songs zu glatt. Das Tempo ist konstant hoch und die einzelnen Tracks fangen oftmals gut an, bleiben aber einfach nicht hängen. Mir ist das auf Albumlänge zu anstrengend. Da hilft auch der abwechselnd männliche und weibliche Gesang nicht. Ich bin optimistisch, dass „Crucifix Powerbomb“ seine Fans finden wird, aber meine Wenigkeit kann sich einfach nicht für die zwölf Tracks begeistert. Taugt vielleicht zum Joggen, alleine mich würde „Crucifix Powerbomb“ nicht lange zum Weiterlaufen motivieren. Santa Hates You ist grundsätzlich nichts vorzuwerfen. Der Wille anders zu klingen ist da, Druck wird auch erzeugt, aber es fesselt mich einfach nicht. Ich denke „Rocket Heart“ dürfte es in die Playlists einiger Clubs schaffen, in meinen CD-Player schaffen es die beiden Veröffentlichungen eher nicht. Aber wie sagt Jinxy so schön: „Santa Hates You ist für viele, aber nicht für jeden“.