Altmodische Goth/Deathrockalben werden immer seltener. Im Falle der amerikanischen „Saints of Eden“ kann aber genau davon gesprochen werden. Ihr Debut „Nightmare“ klingt, als ob die Zeit zurückgedreht wurde. Langsam, behäbig und sehr amerikanisch ist der Sound der Damen und Herren. Der weibliche Gesang geht auch soweit in Ordnung – kein Wundergesang aber grundsolide und nicht übertrieben. Die elf Tracks kann man gut hören, wirkliche Ausfälle findet man nicht – nur wie man bereits am Schreibstil merkt: Höhepunkte oder Aha-Effekte bleiben auch aus und alles verschwimmt auf ganzer Albumlänge zu einem GothRock Brei. Die Behäbigkeit wird auch für unterschiedliche Meinungen sorgen - Songs wie „Ashes“ oder „Be my king“ (mit eingängigem Refrain) können durchaus begeistern, „Dying time“, „Never go away“ etc hingegen wirken im Refrain so zäh wie ein 3 Tage gekauter HubbaBubba. Und ein Song wie der „Halloween song“ ermutigt mich zu der Frage nach dem Warum: Dieses Thema greift man entweder humorvoll oder düster auf – nicht aber so lieb und behäbig wie in diesem Fall. Saints of Ruin werden noch einiges an Arbeit leisten müssen, um auch längerfristig im Ohr bleiben zu wollen. Nicht nur die Produktion kann noch verbessert werden (klingt sie doch momentan noch recht amateurhaft und wenig druckvoll und arbeitet zum Teil gegen den Gesang). Vor allem im Songwriting liegen die Mängel für langfristigen Spaß. „Nightmare“ ist solides aber unnötiges Futter für die Ohren.