Kennst du diesen Moment, wenn du gedanklich die Hände gen Himmel streckst, weil du einfach nicht mehr weiter weißt und dich alles erdrücken will? Simona Castricum und Daphne Camf lassen das Gefühl dieses Augenblicks auf Ihrem Debütalbum „Saturn Rules The Material World“ widerspiegeln.

Lauernde Drum-Elektronik, stellenweise metallisch untersetzt, erwartet dich in „To Know You“. Dich treffen die Schläge. Weiblich, irgendwie fast erzählend, erhebt sie die Stimme auf dem Wave-Grund. Chillig gemäßigt schreitet der Sound voran. Psychotisch fängt dich das Hallo an dich selbst, an dein Inneres. Bist du in deinen Erinnerungen gefangen? Wavig gleitet der Sound, während sich hier und da die Gitarre meldet. „Love Is Confirmed“ folgt – wavig rotierend mit zunächst lauernden, gedämpften Electro-Drums, die schnell voll und poppig ansteigen. „…when I try to forget what I`ve done…“ Kurz swingt die Gitarre mit. „…I raise my hands to the sky…“ Fühlst du genauso? Ersehnst du auch diese Berührung? Gib mir was, damit ich glauben kann. „Don`t Go“ zeigt sich fordernder. Einschlägige Drums führen provokant, fast rasselnd. Langsam bewegt sie sich auf den chilligen Beats, schreit es fast hinaus: „…don`t go!...“ In „Saturn Rules The Material World“ zeigt sich am besten, wie rhythmisch sich die Vocals mit dem Sound bewegen können. Es wird wavig, drummig – stellenweise rockt die Gitarre mit. Wünscht du dir oft, vergessen zu können in dieser kalten Welt? Wenn du in dich hineinschaust, lebt dein Herz noch? Frech und voranschreitend folgt „Still Alive“. Schwache und zugleich doch knackige Drums treffen die forsche Elektronik. Die E-Gitarre spielt gedämpft mit. Die Elektronik zeigt sich zunächst chillig und wird schnell fordernder, rasselnder. Und wenn du manchmal in den Himmel schaust, was gehst in dir vor? „…and if you say you take me back I promise I won´t cry…“ Sind sie vorbei, die hoffnungsvollen Tage? Es folgt daruaf „Sign From Above“, zunächst gedämpft und dann mit voller Drum-Elektronik, stellenweise synthig untersetzt. Du bist schwach, nicht wahr? „…you know I`m only human…“ Im nachfolgenden „Raining Pleasure“ nimmst du die Drumbeats zunächst gedämpft wahr, wie ein Herzschlag, der schneller wird. „Nackt“ und zart wirkt die Stimme. „…think about you all the time…“ Der Wave rotiert schwach unter den Drums. „…I believe it´s raining pleasure…“ Die Elektronik schreitet schließlich fast bedrohlich voran. Metallisch steigt das Schlagzeug mit ein. Die E-Gitarre zeigt sich impulsiv. Du willst von den Lippen kosten. „…to much time to kill…“ Den Abschluss macht „The Poets of Antiquity“. Auf der vollen Elektronik spielt die E-Gitarre provokant ihr Lied, während die Drumbeats sich weiter forsch und psychotisch zeigen. „….tears in my veins…“

Stellenweise wirkt der Sound etwas eintönig, was jedoch das Psychotische verstärkt. Zum Aufwirbeln des Innenlebens halten SaD auf jeden Fall alles bereit und ich denke, so mancher Electro-Fan kommt auch hier auf seine Kosten.

 

Trans Brunswick

 

25.09.2020

 

https://www.sadsimonaanddaphne.bandcamp.com

 

01. To Know You

02. Love Is Confirmed

03. Don`t Go

04. Saturn Rules The Material World

05. Still Alive

06. Sign From Above

07. Raining Pleasure

08. The Poets Of Antiquity