Das Sebastian Mich alias Sabes ursprünglich als Acid- und Hard-Techno-DJ begonnen hat, ist das eine. Dass er später im Jahre 2009 sein Debüt bei Fich-Art veröffentlichte, das andere. Zusammengenommen ergeben diese beiden Tatsachen fast zwingend eine Kombination aus Techno, Noise und Industrial in seiner Musik. Schließlich ist er mit Fich-Art und damit Andreas Schramm bei einem seiner Einflüsse untergekommen, zu denen eben Asche, Synapscape, Imminent oder Iszoloscope zählen. Nun sind Industrial und Hard Techno bekanntlich nicht extrem weit voneinander entfernt. Sabes überlässt auf seinem neuen Album "Diesel Charm" den Beats die Hauptrolle und das in einer sehr deutlichen Sprache. Durchschlagene Rhythmen, die mit einer Industrial-Textur bedeckt werden, zusätzlicher Krach der allerfeinsten Sorte und ein wenig düstere Atmosphäre sorgen dafür, dass beim Hören von "Diesel Charm" kein Auge trocken bleibt. Angereichert und aufgelockert wird diese explosive Mischung durch Samples, die aber nur an ausgewählten Stellen zum Einsatz kommen. Trotz des vielen Bass und Noise behalten die Songs einen gewissen Groove, der sie nicht auf die pure Krach-Schiene gleiten lässt, sondern sie größtenteils sogar tanzflächentauglich macht. Auch wenn die tanzende Gemeinde eine gewisse Lärm- und Aggressionsresistenz aufweisen muss. Die Stimmung reicht von niederwalzend und fast erdrückend über finster bis leicht überdreht, wobei letzteres eher selten der Fall ist. Die Kombination aus Industrial, Techno und Noise ist jedenfalls bestechend. Da werden doch gleich nochmal die älteren Industrial-Scheiben entstaubt, um einen direkten Vergleich ziehen zu können.