Nach ihrem überaus beeindruckenden Debutalbum "Shakespeare's Macbeth" stehen die Jungs von Rebellion fast genau ein Jahr später wieder mit einem Neuling auf der Matte. Nach eigenen Angaben wollten sie diesmal kein Konzeptalbum kreieren, sondern ein "geradliniges Album, das einen direkt anspringt". Der Verzicht auf ein, das ganze Album umspannendes Konzept hat natürlich auch zur Folge, dass sowohl ein unmittelbarer roter Faden als auch ein Spannungsbogen fehlt, wie es noch auf dem Debut der Fall war. Aber danach stand den Frankfurtern eben nicht der Sinn. Auf "Born A Rebel" beschreiten Rebellion zwar musikalisch ähnliche Pfade, aber der Sound ist wesentlich unverblümter und tougher. Um die Triebkraft der einzelnen Songs zu erhalten bzw. die Dynamik der Demos nicht durch nachfolgende Studioaufnahmen zu verlieren, wurde die Hälfte der Songs direkt während der Produktion des Albums komponiert. Ihr Ziel haben Rebellion also damit erreicht. Direkter könnte man Musik nicht auf ein Medium bannen. Inhaltlich bedienen Rebellion nicht unbedingt die klassischen Klischees. Zwar handelt etwa "Dragons Fly" von den Wikingern, die sich in Odins Namen ihre Ehre in blutigen Schlachten erkämpfen, aber andere Songs setzen sich durchaus mit (sozial)kritischen Themen auseinander. In "Adrenalin" geht es um die Bereitwilligkeit vieler, den ultimativen Kick in Drogen zu suchen. Rebellion haben dafür schon einen Gegenvorschlag parat: Heavy Metal. Sicherlich nicht jedermanns Sache, aber eine gesündere, ebenfalls Adrenalinschübe versprechende Alternative. Im eigentlichen Sinne ist "Born A Rebel" ein klassisches Heavy-Metal-Album. Dennoch schaffen es Rebellion, sich trotz altbewährter Songstrukturen von der Masse abzuheben. Nichtsdestoweniger ist ihr Neuling lediglich für Fans dieses Genres interessant, während "Shakespeare's Macbeth" weitere Kreise zog. Vielleicht ringen sich Rebellion ja doch bei der nächsten CD dazu durch, wieder ein Konzeptalbum zu komponieren.