Es ist der 26. April 2025 und wer braucht schon draußen Abenteuer, wenn drinnen ‘Proyecto Mirage’ gerade das musikalische Unwetter anrichtet? Ihr neuester Streich „Ashes To Ashes Sparks To Sparks“ erschien auf Hands und klingt, als hätten Alicia H. Willen und Francisco Planellas einen Teilchenbeschleuniger mit einer Nebelmaschine gekreuzt. Zwischen dem pumpenden Auftakt „Sparks and Ashes“ und dem finalen Flamenco-Haudrauf „Combustión Espontánea“ prasseln Beats wie glühende Meteoriten, während Alicias Stimme mal als sirenenhaftes Flüstern, mal als verzerrte Sturmwarnung durch den Mix peitscht.
Kenner*innen erinnern sich: Schon 2004 attestierten wir dem Duo auf „Gas Alarm!!!“ eine Vorliebe für alles, was wummert und weh tut; 2013 lobten wir auf „Steam Tech“ den unverwechselbaren Drive zwischen Club und Chaos Das aktuelle Release knüpft daran an, scheut aber nicht vor Eskapaden: In „Rotate“ knackt der Rhythmus wie brennendes Holz, „Null and Void“ trampelt mit einer Bassdrum über jedes Genre-Stoppschild, und „Pulso Eléctrico“ jagt fette Vocals durch eine Hochspannungsleitung. Die Produktion bleibt roh, doch jedes Detail sitzt – Hands-Guru Udo Wießmann scheint das Mischpult erneut mit Raketenwissenschaft verwechselt zu haben. Textlich schwingt Endzeitpoesie mit: Asche zu Asche, Funke zu Funke – passend zur globalen Stimmung zwischen Waldbrand-Ticker und Weltraumtourismus. Trotzdem blitzt Humor durch: „Electro Suitcase“ klingt, als würde ein Koffer am Flughafenband plötzlich Technokrach ausspucken. Wer danach noch still sitzen kann, dem ist nicht zu helfen.
„Ashes To Ashes Sparks To Sparks“ ist wahrlich kein freundlicher Frühlingsduft, sondern eher eine elektrische Gewitterwolke aus Rhythm ’n’ Noise, Industrial und unverschämt tanzbarem Elektro. Kurz: ein Pflichtkauf für alle, die bei hohen BPM erst richtig warm werden. Release einlegen, Fenster schließen, Lautsprecher aufreißen – und den Regen beruhigt gegen die Scheibe klopfen lassen.
Proyecto Mirage: Rhythm’n’Noise Reloaded: ‘Ashes To Ashes Sparks To Sparks’ landet

Gothic-Rock-Alarm aus Mainz: Any Miracle und ihr Greater Monster

Wer gedacht hat, Mainz hätte außer Karneval und Handkäs nicht viel zu bieten, der sollte dringend seine musikalischen Vorurteile über Bord werfen. Denn 'Any Miracle' zeigen eindrucksvoll, dass aus der rheinland-pfälzischen Hauptstadt auch düstere Hymnen für die melancholische Seele kommen können. Mit ihrer ersten EP A Greater Monster, die am 2. Mai 2025 als CD erscheint, katapultiert sich das Projekt direkt mitten ins Herz der Gothic-Rock- und Darkwave-Gemeinde – und das mit Stil, Leidenschaft und ordentlich Schmackes.Hinter 'Any Miracle' stecken keine Frischlinge, sondern echte Szeneveteranen...
Düstere Ohrwürmer: Distant Stares debütieren mit Doppel-Schlag

Ein wenig Aprilregen prasselt gegen die Fensterscheiben, die S-Bahn kündigt die nächste Verspätung an – und genau in diesem Moment sägt sich ein Refrain durch die Kopfhörer, der das Grau nicht vertreibt, sondern stilvoll ins Rampenlicht rückt: Heute, am 25. April 2025, haben die finnischen Goth-Newcomer ’Distant Stares’ ihre Doppel-Single Palace / Lost veröffentlicht. Mastermind Lassi Salminen gießt Herzschmerz in Hall, Feedback und dramatisch flirrende Gitarren, als hätte Ian Curtis heimlich Shoegaze für sich entdeckt.Wer einmal einen Helsinkier November erlebt hat, erkennt im ersten Takt die...