Pridon, ein griechisches Soloprojekt von Petros Voudouris, ist im eigentlichen Sinne kein totaler Newcomer, da "Apnea Eina" nicht das erste Release ist - nach "Health Food Scroll" das zweite Full-Length-Album. Er selbst bezeichnet seine Musik als Freestyle Electronic Music, die von Detroit & Minimal Techno, IDM & Ambient inspiriert ist. Somit sind eigentlich alle grundlegenden Dinge genannt. I(ntelligent)D(ance)M(usic) ist an dieser Stelle vielleicht nochmals hervorzuheben und sollte beim Anhören im Hinterkopf umherschwirren, weil die CD einen gewissen Zugang verlangt, der sich sehr vermutlich nach einmaligem Durchlauf nicht finden lässt. So war dann auch "huiui..." der erste Eindruck, den "Apnea Eina" nach besagtem Querhören hinterließ. Das Gehirn auf akustische Aufnahme geschaltet, stellten sich einige Titel arg quer und wollten sich partout nicht auf die Reise durchs Ohr in die Schaltzentrale zur weiteren Verarbeitung begeben. Stattdessen klapperten sie uneinnehmbar vertrackt, verfrickelt, analog und doch kalt und lieblos um den Kopf herum. Waren die zuvor gehörten Samples andere Teilstücke, die gar nicht zu der Musik auf dieser CD gehörten? Doch! Aber man muss sich Zeit nehmen sie im Ganzen einzuordnen. Und siehe da, der zweite Durchlauf mit voller Hingabe und der Hinzunahme von Kopfhörern ergab plötzlich ein ganz anderes Bild. Ein elektronischer Detailreichtum, der sich in drei Jahren Schaffenszeit angehäuft hat manifestierte sich ganz unverhofft zu einem Hörerlebnis, das sich über die gesamte CD hinzog. "Apnea Eina" ist entspannter Hörgenuss mit lockeren Drum-Programmings, der jedoch keinerlei andere Beschäftigung neben sich duldet. Mit dem gezielten Willen einen 52-minütigen Elektronik-Experimental-Ambient-Mix durch sich strömen zu lassen, wird man immer wieder viele kleine Dinge, die links und rechts vorbeizischen entdecken. Stücke wie "Fumble" oder "Sunk" sind dabei kleine Perlen, weil sie zusätzlich auch noch Anflüge von Tanzbarkeit bzw. rhythmischen Pepp beisteuern und damit die Kurzweiligkeit erhöhen. Zwar finden sich hin und wieder auch einige Längen und vereinzelt leicht unnötige Passagen, die aber zu keiner Zeit die Oberhand gewinnen. Die drei Jahre Bearbeitungszeit klingen zwar viel, haben sich aber mit einer hörbaren Liebe zum Detail ausgezahlt. Unser "Allerweltsgenre" Electronic trifft es bei diesem Album haargenau!