Manchmal kann Musik sein, wie eine schlecht geölte Tür: Sie knarzt, sie klemmt – und genau dadurch entsteht der Zauber. Halfsleeper aus São Paulo haben diesen Sound irgendwie perfektioniert. Ihr Debütalbum 'Midnight Blue' erscheint am 22. September 2025 und klingt, als hätte jemand Post-Punk, Darkwave, Shoegaze und eine kleine Prise Industrial in einen Mixer geworfen, den Stecker halb reingedrückt – und dann einfach laufen lassen. Herausgekommen sind acht feine Songs plus vier Bonusstücke, die nicht nur menschliche Beziehungen beschreiben, sondern sie wie unter ein Mikroskop zerren. Liebe, Schuld, Abhängigkeit und Selbstzerstörung – klingt wie eine toxische WG-Küche, ist aber in Wirklichkeit ein düster-funkelndes Klangpanorama.
Bereits seit 2021 geistern Halfsleeper durch die Betonwüste São Paulos, bestehend aus Hermit (Matheus Cornely, Vocals/Gitarre) und Moon (Vinicius Biz, Bass/Backing Vocals). Nach ihrem EP-Erstschlag The Hook That Killed the Ocean (2022) und den Singles „Remembrance Day“ (2024), „There Goes a Shadow“ sowie „Tortured Souls“ (2025) war klar: Hier lauert mehr als ein kurzer Flirt mit der Szene. Nun liefern sie das Komplettpaket. Die Songs reichen von der schaurig-schönen Hymne „Bread Of Faith“ bis zum achtminütigen Monolithen „Cast Away“. Und wer glaubt, dass Remixe nur ein müdes Anhängsel sind, sollte sich die Son Doong-Versionen geben – die klingen wie ein nächtlicher Clubbesuch, bei dem der DJ dich mit Drum-Maschinen hypnotisiert, während draußen schon längst die Sonne aufgeht. Besonders „Remembrance Day“, das im Original von Helders Oliveira (Jenni Sex) veredelt wurde, erhält so eine ganz neue Dimension.
Midnight Blue ist ein Album, das zwischen Melancholie und Raserei pendelt – wie ein Beziehungsstatus auf Social Media: kompliziert. Aber genau diese Unruhe macht den Reiz aus. Wer wissen will, wie sich Isolation, Schuld und zerrissene Herzen vertonen lassen, sollte sich den 22. September 2025 rot im Kalender anstreichen.
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Post-Punk aus São Paulo: Halfsleeper veröffentlichen Debütalbum

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