Die junge Deutsche Formation Pearls of Dew besteht aus zwei Mitgliedern, Simone und Christian. Dem ein oder anderen vielleicht schon aufgefallen sind sie durch ihre Remixe für andere Bands, wie "Namnambulu", "No Comment" und demnächst auch "Lights of Euphoria". Auch auf dem erst kürzlich rensierten Dopamin Sampler sind sie mit dem Titel Golem zu finden. Schon länger erhältlich, allerdings nur über den Bandeigenen Webshop, ist ihre Debut EP Kunstprodukt, die mir hier in der neuesten Version mit 7 Stücken vorliegt. Pearls of Dew knüpfen mit ihrer Mischung aus EBM und Synthpop einen wunderbaren Soundteppich, der getrieben von schnellen Beats gepaart mit 80er Jahre Einflüssen zum tanzen und laut hören animiert. Kaum zu glauben, dass dies die erste CD ist und die Band scheinbar noch kein Label hat, da steckt nämlich Potential der Extraklasse dahinter. Beginnen wir mit dem ersten Track, „Kunstprodukt“. Verzerrte Sprachsamples und der stampfende, etwas langsamere Rhythmus lassen noch den Eindruck entstehen hier würde uns ein monotones Album erwarten. Doch gefolgt von „dirt breeds disease“ zeigt ganz klar, hier wird mit anderen Zutaten gekocht. Simones Stimme kommt hier stärker zum Einsatz und gibt dem ganzen einen weicheren Gesamteindruck. Als nächstes bekommen wir „Schönes Ding“ auf die Ohren, ein Stück welches mir sofort gefallen hat. Hier ist die Sehnsucht nach den 80ern meiner Meinung nach am besten zu hören. Für mich das Highlight der CD ist der vierte Track, „Number One“. Ein stark dancetaugliches sehr verspieltes wunderschönes Stück. Begleitet von der glasklaren Stimme Simones vergeht es mit 3:42 fast zu schnell. „Tinkerbell“, das folgende Lied, verwendet teilweise die gleichen Klangteile wie „Number One“, ist vom Rhythmus ähnlich aber klingt doch ganz anders. Passend findet hier ein Glöckchen seinen Einsatz und verbindet die diversen Sound Collagen zu einem harmonischen Stück. Mit Track 6, „Golem“, bekommen wir flächige Synthparts präsentiert die auch dieses Stück besonders machen. Abschliessend „Troops of tomorrow“ einem Remake von The Vibrators. Würde mich sehr wundern wenn wir dieses Stück nicht bald in unseren Clubs zu hören bekämen, so herrlich minimalistisch und doch geführt durch wohlklingende Melodien. Die EP wird in einer Mischung aus Deutsch und Englisch gesungen. Mit jedem Titel versucht die Band etwas besonderes zu arrangieren, was ihr größtenteils auch ge(k)lingt. Die vielen bekannten Stilmittel der 80er gepaart mit neuzeitlichen Parts und frischen Ideen machen die EP zu einem Leckerbissen für die Synthpop/Elektro-Anhänger. Als Debut ein sehr gelungener Einstand, weiter so und viel Erfolg!