Über den Namen Paul Oakenfold dürfte schon fast jeder einmal gestolpert sein und wenn nicht, eines seiner Lieder hat jeder mit fast 100%er Wahrscheinlichkeit schon einmal gehört. Neben kompletten Soundtracks und Beiträgen zu solchen wie "Matrix Reloaded", Matrix Revolutions" und "Colleteral" sowie Musik für Werberspots großer Marken war Paul Oakenfold auch fleißig als Remixer tätig. Für U2 ist er quasi schon der 'Haus-Remixer', aber tüftelte auch für New Order, Massive Attack oder The Cure an Songs. In seinen Anfangstagen im Musikbusiness war er neben seiner Tätigkeit als DJ auch als Talentscout bzw. A&R-Manager unterwegs und entdeckte Will Smith und Salt 'N' Pepa. Später. In den 90ern, war er maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Ibiza-Welle von der Insel zu uns herüber schwappte. Zudem remixte und produzierte er für Kapellen wie die Stone Roses und die Happy Mondays und heizte damit den britischen Rave an. Also wahrlich kein unbeschriebenes Blatt, was Musik angeht. Sein erstes eigenes Soloalbum "Bunkka" erschien allerdings erst 2002 und fiel für viele seiner Fans zu poppig aus. Neben Nelly Furtado und Ice Cube gab auch Parry Farrel seine Stimme auf "Bunkka" zum Besten. Sein neues Album "A Lively Mind" vereint wieder einige illustre Künstler. Neben Pharell Williams, Spitfire und der Sängerin der Bad Apples, Ashley, geben sich auch Grandmaster Flash und Britanny Murphy die Ehre. Ersterer ist sozusagen der Erfinder des Plattenauflegens und eine lebende Legende und letztere verdient eigentlich als Schauspielerin Ihr Geld und dürfte den meisten aus "8 Mile" bekannt sein. Der Song "Faster Kill Pussycat" mit Britanny Murphy ist denn auch die erste Single und man kann sagen was man will, singen kann Frau Murphy. Der Song wirkt durch die einfachen Gitarrenriffs sogar etwas rockig und geht mit deftigem Beat gut ab. Leider bleibt dieses Niveau auf "A Lively Mind" nicht durchgehend erhalten. Manche Songs, wie das folgende "No Compromises" klingen einfach zu profan. Aber Paul Oakenfold sieht sich selbst auch noch als Anfänger, was seine Soloaktivitäten angeht. Manche Songs sind auch reine Spätzünder, etwa das von Pharrell Williams mit glasklarer Stimme geträllerte "Sex 'N' Money". Anfänglich als zu profan abgetan, entwickelt der Song eine ungewohnte Eigendynamik, was nicht zuletzt an der einfachen aber eingängigen Melodie liegen dürfte. Mit dem stark technoiden "Amsterdam" huldigt Oakenfold einer der Partystädte Europas auf seine besondere Weise. Der Split mit Grandmaster Flash ("Sex It Off") verbindet zwar gut alten Hip-Hop-Style mit moderner Elektronik, dennoch wäre hier bestimmt mehr drin gewesen, denn der Song will nicht so richtig zünden. "Save The Last Trance For Me" spielt Oakenfold ein wenig für sich selbst, da das sein bevorzugtes Metier ist. Aber erst "Vulnerable" weiß wieder etwas aufzurütteln und zu überzeugen, was nicht zuletzt am Gesang von Ashley liegen dürfte, der Sängerin der Bad Apples. Die Band ist übrigens bei Herrn Oakenfolds Plattenfirma Perfecto unter Vertrag. So bleibt "A Lively Mind" zwar ein gutes Album, allerdings mit viel zu wenigen, überzeugenden Highlights. Damit bleibt es leider hinter den Erwartungen zurück.