Ein bisschen liegt sie schon zurück, die Neuveröffentlichung des Nachfolge-BestOfs des Projektes von John von Ahlen. Da mich aber das melodische Verspielte gepackt hat, möchte ich euch die Zusammenstellung nicht vorenthalten.

Ein tiefer Glockenschlag läutet „Eye in the Sky“ ein und sofort wird es fast quietschend schräg. Doch wer reine forsche Elektronik erwartet, der irrt sich, denn sofort fängt dich die verträumte Stimme auf mäßig stetigen Drums. Du schaust auf dich. Hattest du nicht so viele Chancen? „… I am in the sky looking at you… reading your mind…” Trancelike und fast etwas technoid folgt „Crying on the Dancefloor feat. Francine”. Rhythmisch wirft sich die Stimme in das flotte Gemisch. „… I can´t hide. I had to show what´s inside…” Die Gefühle wollen dich erdrücken und du weißt, es gibt nur eine Lösung – sie hinauszulassen? Der freche Sound reißt dich mit. „Aeronaut“ folgt forscher und reitend. Die Drumbeats dominieren. Du hast das Gefühl, verloren zu sein? „… will you take care? Will you be there, hold me gently?...” Kurz ufert das Schlagzeug euphorisch und aufstrebend aus, ehe die frech verspielte schräge Elektronik wieder ganz übernimmt. Das Leben ist wild und noch viel wilder mit dir. Es folgt „Wildlife“ und es startet ein genauso schräges Spiel. Stetige Drums wirken fast schicksalhaft, hier und da gar rasselnd. Die Elektronik wabert und auch die Stimme ist zum Teil bearbeitet. „… I wont´t let you go… remember forever…“ Wir sind jung. Wir sind am Leben. Wir sind mittendrin im „Wildlife“. Forsch und mitunter technoid anmutend schließt „Somebody“ an. Hier und da wird die Elektronik durchbrochen. Die Stimme wirkt betörender. „… is there somebody out there for me?... is there someone to make me believe?...” Ein flottes und freches Spiel zwischen ihr und ihm erwartet uns im nachfolgenden „Electric Nights“. Stark bearbeitet rotiert ihre Stimme hier und da ganz DJ-like, dann wieder ekstatisch. „… seeing black and white… hard to believe…“ Ihr frecher Chor folgt ihr. „… so electric… step into electric nights… turn it over… bring me closer…” In „Paradise feat. Marcella Detroit“ wandelt sich der Sound. Wir sind in unser Chill-Out-Zone, blicken sehnsüchtig zurück, finden uns zurückhaltend im Jetzt. Du stehst allein im Regen. Was bleibt? Frech spielt sie mit ihrem Gefolge. „… the time is come to let you go…“ Verspielt unterstützt das Klavier. Das ist der Fluss des Lebens. Es ist unser Paradies. Kannst du es noch sehen? Mein melodischer Favorit ist „Change of Heart“. Der Titel startet beschwingt, fröhlich, zuversichtlich. Hoch und verspielt zeigt sich der Synth auf lebhaften Drumbeats. Du spielst deine Rolle, aber du kannst die Gefühle nicht ändern. „… so you sing a song… broken heart…“ Ist es nicht Zeit für einen „brandneuen“ Start? Die Melodie trägt. „Goodbye Berlin“ führt zurück an längst vergangene Orte deiner Erinnerung, chillig und schräg, so auch die Stimme. „… you take me into hell.. don´t keep me here… I can´t let you stay…” Leidenschaftlich führt sie dich, spielt mit Pausen. „… goodbye Berlin, the world is turning…“ Der letzte Titel, „Tears of Faith” schließt gedanklich das Album perfekt. Freche, verspielte Töne begleiten die flotte Elektronik und es ist fast wie das antreibende Schlagen der Triangel deines Herzens, die noch nicht ganz verklungen ist. Sie und er, sie spielen auf der dann tiefer und eindringlicher werdenden Masse. „.. bring us back… all turn back… all be waiting for your love…” Mal gestanden und dann zart zeigt sie sich und melodisch warten dann beide zusammen auf der forsch reitenden Elektronik auf. Das ist sie die „…amazing love…“

Gefühl, verspielte und flotte Melodien, freche und blutende Leidenschaft – in der Zusammenstellung dürfte für jeden etwas dabei sein – vor allem für die „Frau in uns“. Mir hats gefallen. Erhalten wir uns also unser „Wildlife“. Lassen wir unser „Paradies“ doch einfach nicht ziehen.

 

27.11.2020

 

con zoom Records

 

https://www.parralox.com

 

01. Eye in the Sky
02. Crying on the Dancefloor feat. Francine
03. Aeronaut
04. Wildlife
05. Somebody II (Remix II)
06. Electric Nights
07. Paradise feat. Marcella Detroit (Eric Kupper Remix)
08. Change of Heart (Italoconnection Remix)
09. Goodbye Berlin
10. Tears of Faith feat. Jane Badler