Nachdem ich schon die Vorab-EP „Hogre“ rezensieren durfte, habe ich nun die Ehre, auch das erste Album nach 7 Jahren der italienischen Electro/Industrial-Legende in Ohrenschein zu nehmen... Nach einem klassisch inspiriertem Intro kommt direkt der erste Hammer: „Dirty Old Men“... Die Art wie der kultisch verehrte Sänger Alex Spalck jenen Text vertont ist zugleich nervig als auch künstlerisch herausragend. Irgendwie will man die Skip-Taste betätigen aber man „hält es dann doch aus“ um das Stück dann wieder und wieder zu hören. Das ist in meinen Augen genial und typisch Pankow (halt „Kunst und Wahnsinn“...). Dann folgt mit „Logophobia“ ein nächster Braten, der zunächst schräg und dann doch eingängig daherkommt. „Crash and Burn“ und „Mortality“ sind tanzflächenkompatible und auch modern daherkommende, jedoch keinesfalls zu mainstreamig daherkommende Hits. „Escape from Beige Lands“ und „Regenerated regenerated“ kommen sehr EBM-lastig daher und dürften die sogenannte „Old-School-Fraktion“ ansprechen. „Radikal“ ist ein typisch (schräger) Pankow-Song mit deutschem (Spalck-) Text. Bei den nächsten drei Songs lassen es die Italiener etwas ruhiger angehen bis sie bei „Suffocate“ wieder einen sehr schrägen, mit abgefahrenen, interessanten Sounds angereicherten industriellen Brecher vom Stapel lassen... Das neue Album von Pankow ist eine Lichtblick in der vor sich hindümpelnden Electroszene. Die italienische Kultband klingt modern und dennoch absolut typisch. Innovation und Tradition müssen sich nicht zwangsläufig, dieses Album ist der beste Beweis!