‚Give Up’ hieß des erste und bisher leider einzige Album von ‚The Postal Service’, das inzwischen bereits sieben Jahre alt ist. Schmerzlich vermisse ich noch immer den Nachfolger, und dieses Verlangen kann mir Owl City wohl auch nicht erfüllen. Trotzdem war bereits beim ersten Durchlauf des Albums eine gewisse Parallele der musikalischen Prägung beider Bands offensichtlich. Auch wenn ‚Ocean Eyes’ sehr viel näher am Mainstream-Pop ist und die dauerhaft modulierten und gepitchten Vocals vielleicht ein wenig übers Ziel hinaus schießen, kann man das Album sicherlich ähnlich lieb gewinnen wie ‚Give Up’. Insbesondere dann, wenn man auch die Lightning Seeds Discographie im CD-Schrank stehen hat. Denn die Leichtigkeit der Kompositionen eines Ian Broudie ist vielleicht das zweite vergleichbare Merkmal. Mit diesen Referenzen sollte Adam Young, der hinter Owl City steht, dann auch zufrieden sein. Für ihn ist ‚Ocean Eyes’ bereits das zweite Album, zumindest in Amerika, wo er in Owatonna, Minnesota in einem trostlosen Keller Songs für Strand, Sonnenschein und Baywatch einspielt. Young ist einer der myspace-Entdeckungen, bei denen bekanntlich nicht Bohlen sondern die Community castet und somit viel treffsicherer und vor allem durch Masse im Mittelwert objektiver urteilt. ‚Fireflies’ läuft bereits auch auf deutschen Radiosendern auf Hochtouren und das zurecht. Damit schaffen es Owl City sich dorthin zu katapultieren, wo auch Frankmusik oder Zoot Woman eigentlich ihren Platz haben sollten, aus unerklärlichen Gründen aber nie angekommen sind. Bevor jemand los nöhlt, ja, die Songs hören sich aller sehr ähnlich und machen das Album damit eher zu einem Etappenhörwerk. Das tut der fröhlich groovenden Qualität jedoch keinen Abbruch, wird jedoch mit einem Abzug in der B-Note bestraft. Diese CD würde, mit dicken Lautsprechern im Freien präsentiert, sicherlich den Schnee schmelzen lassen, der gerade Deutschland zum Wintermärchen macht. Dreiminütige Lichtblicke für die Morgenshows im Radio