Wenn man das musikalische Treiben von Thomas Helm und insbesondere Markus Stock verfolgt, erkennt man recht schnell, dass so langsam aber sicher ein Mindmap notwendig ist um den Überblick zu behalten. Das Ursprungsprojekt Empyrium, das über 10 Jahre ruhte und 2015 neu erweckt wurde, The Vision Bleak, Sun of the sleepless und Ewigheim tauchen da auf, zahlreiche Beteiligungen an kleineren Projekten, Gastauftritte als Livemusiker. Manches Projekt wird für eine gewisse Zeit intensiv "gelebt", dann konzentriert man sich auf andere Spielwiesen. Die Naturmystik und der Folk späterer Empyrium, Metal, Black Metal... da fehlt nur noch das Doom Metal / Klassik Rock Projekt Noekk. 10 Jahre sind schon wieder vergangen, als zuletzt 'The Mistrel's Curse' eher an klassischen Rock/Metal der 80er und 90er erinnerte als an die progressiven Klänge der Vorgänger. Nun bringen Helm und Stock wie bei Noekk gewohnt unter den Pseudonymen F. F. Yuggoth und Funghus Baldachin eine EP unter die Leute, um auf das kommende vierte Album aufmerksam zu machen. Und was soll ich sagen? Warum nennt man's nicht einfach Empyrium, wenn es doch so klingt? Ein paar wenige psychedelische Melodien hin oder her: Noekk klingen auf 'Carol Stones and Elder Rock' so folkig und naturverliebt wie zu Zeiten von 'Where at Night the Wood Grouse plays' und nicht im Mindesten an das letzte Noekk Lebenszeichen. Ist das jetzt schlimm? Nein, ich verstehe nur nicht, warum man sein Nebenprojekt so umtrimmen sollte, dass es wie das Haupt(oder inzwischen Neben?)projekt klingt. Denn unter dem Banner Empyrium würde ich mich sogar sehr auf das 2019 erscheinende Album freuen, klingen die vier Titel tatsächlich stärker als "The Turn of the Tides" auf Albumlänge. Verträumt, schwebend und sanft treiben die gerade einmal 13 Minuten dahin und lassen mich mit dem Gefühl zurück, dass ich gerne mehr möchte. Unter dem Banner Noekk habe ich ein wenig Angst, dass das folgende Album dann doch wieder herumrockt und mich eben nicht abholen würde wie Empyrium. Man könnte nun wahrscheinlich zum Schluss kommen, dass ich mich mehr mit der Frage des Projektnamen beschäftigt habe als mit der EP, aber da kann ich es eigentlich recht kurz machen: Stromloser (bis auf die Keyboards) Folk im Stile und mit dem Gesang von Empyrium. Eher beschwingt als mystisch, aber deutlich alte Stimmungen aufgreifend macht das Duo absolut nichts falsch und kann den Sound sogar frischer und interessanter gestalten als beim Rückkehralbum 2015. Ob sich der Kauf der EP nun lohnt, dass muss man seinen Geldbeutel fragen, denn 13 Minuten sind schon sehr übersichtlich und es findet sich kein wirklicher Kracher auf dem Album. Einfach nur 2 längere und zwei sehr kurze schöne Folksongs in schöner Verpackung. Musikalisch tendiere ich zu 4 Punkten und einer gewissen Spannung auf das nächste Jahr, der EP kann ich aber aufgrund des eher mageren Mehrwertes und der Tatsache, dass da ein ganzes Album folgt, nur 3,5 Punkten geben.