No Comment haben 1992 ihre erste offizielle EP „Harmony“ veröffentlicht, die damals noch mit männlichem Gesang, nicht nur bei mir sehr gut ankam. Seither hat sich einiges geändert. Mittlerweile singt Franziska Kalb und musikalisch hat der Dreier sich immer weiter Richtung Popmusik entwickelt. Was kein Vorwurf sein soll. Dabei wurde immer wieder etwas ausprobiert, einen „Surround Pop Movie“ zum Beispiel, haben nicht viele Bands in Ihrer Discographie. Die Veröffentlichung von Coverversionen als Titeltrack einer EP sollte man trotzdem begründen können. No Comment haben eine nachvollziehbare Erklärung für „Like A Record“. Die 1998 auf „Bondage“ erschienene Coverversion des Dead Or Alive Klassikers wurde überraschenderweise in einer „Desperate Housewives“ Folge bei einer Clubszene eingesetzt. Diese Folge wurde dann Anfang des Jahres in Deutschland ausgestrahlt und da ist der Schachzug der Band nachvollziehbar, die daraus resultierende (möglicherweise vorhandene) Aufmerksamkeit durch eine EP mit einer aktuellen Version zu nutzen. Und so gibt als Opener eine neue, gitarrenlastige Variante zu hören, auf die direkt eine weitere Coverversion folgt. Ohne Begründung. Es handelt sich um „Pulstar“ von Vangelis. Die treibende Melodie dürfte jeder erkennen. Beide Songs gibt es zudem in einer Clubversion. Komplettiert wird das ganze durch Remixe von drei Songs des erwähnten „Polyradah“ Movies. Um es kurz zu machen. Mir ist völlig schleierhaft, wie es eine solche Coverversion in eine US-Serie schafft. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Die ergänzenden Songs überzeugen mich leider ebenfalls nicht. Daher formuliere ich es einmal so – für eingefleischte Fans von No Comment und begeisterte Anhänger der Serie lohnt es sich möglicherweise, dieser EP ihr Gehör schenken.