Was sich bei Nik Page's Debut „Sacrifight“ bereits bestens bewährte, kommt auch beim zweiten Album „Sinmachine“ gut – die Zusammenarbeit mit diversen Musikerkollegen. Dabei versteht es der Ex-Blind Passenger so gut wie keiner, die typischen Eigenheiten seiner Gäste mit seinem eigenen Sound zu verschmelzen. Ist der Grundton der gesamten Scheibe doch eher rockig, sorgen die Stilelemente der Gastmusiker für abwechslungsreiche Effekte. So überraschen Dudelsackparts von Tanzwut/Corvus Corax bei „Road of Damnation“ oder weiblicher Gesang von Eva Poelzing (Blutengel) bei „Bad Karma“ und „Sweet Dust“. Bei letzterem Song wirkt außerdem wieder der „Scheubi“ (Project Pitchfork) mit, der Nik Page bereits bei seinem WGT-Auftritt 2003 begleitete. Doch auch die Tracks, für die Nik Page allein verantwortlich zeichnet, besitzen alle Voraussetzungen zum Ohrwurm – mitreißende Rhytmen, eingängige aber keineswegs oberflächliche Refrains, ordentlich „Wumms“ und klasse Vocals. Nik findet beim Gesang stets die Balance zwischen Melodik und Härte und klingt damit einfach unverwechselbar. Neu ist, daß einige Songs in deutsch gesungen werden. Eine Entwicklung, die ich jenseits aller Quotendiskussionen begrüße und die beweist, daß guter Alternative-Sound die deutsche Sprache wahrlich nicht fürchten muß. Bestes Beispiel hierfür ist „Dein Kuss“ (feat. Dara Pain & Joachim Witt), mein Favorit auf dieser Scheibe. Gehörte bereits „Sacrifight“ zu meinen Lieblings CD's, gesellt sich nun „Sinmachine“ gleichberechtigt dazu. Nik Page hat sich nicht neu erfunden, er ist seiner Linie treu geblieben, ohne jedoch stehenzubleiben. Ein Drahtseilakt, der nur wenigen Künstlern so gut gelingt. Anmerkung: Wer Nik Page live erleben will - Mädels, das lohnt sich wirklich ;-) - hat dazu im November/Dezember 2004 die Möglichkeit. Näheres unter Tourdates.