Heute mal ein kleines Rätsel zum Anfang: was tut ein Label einer, seit Jahren schwer erfolgreichen Band, die gerade einen Charterfolg nach dem anderen landet und die nun vor hat von eben diesem Label zu einem größeren Major zu wechseln? Richtig – ein Best of muss her. Genauso läuft’s nun auch bei NIGHTWISH: nachdem die Opern-Metaller nun mit der Single „Nemo“ und dem dazugehörigen Album „Once“ so richtig durchstarteten und nachdem es DRAKKAR nicht gelang NIGHTWISH länger bei sich zu halten hat man beschlossen zu guter Letzt der DRAKKAR-NIGHTWISH-ÄRA nochmal ein Best-Of nachzulegen. „Tales From The Elvenpath - Best Of“ heißt das gute Stück. Soweit ist das ja auch alles okay, denn gute Best-Ofs sind immer brauchbar – ein aktuelles Beispiel dafür wäre das grandiose Best-Of der H-BLOCKX. Nur wenn Best-Of, dann möge man doch bitte wirklich auch die BESTEN Lieder raufpacken und das Ganze etwas besser aufziehen als man es hier getan hat. Wer NIGHTWISH und ihre Lieder kennt wird an der unstehenden Tracklist sehen, dass doch ein guter Schwung Superhits auf der Scheibe vorhanden ist. Doch es fehlen einfach ein paar der ganz großen Hits, ein paar Charakterlieder der Band, Überkracher wie „Dead to the World“ oder „Ocean Soul“. Man hätte stattdessen auf die letzten Lieder der CD verzichten können. Leider ist „Tales From The Elvenpath” dadurch mehr eine Stallausmistung. Sorry, aber das riecht nach Abzocke. Bei dieser Mogelpackung bleibt weniger Freude als ein schales Gefühl im Bauch – irgendetwas fehlt einfach noch! Schade – sowas hätte man eindeutig besser machen können. Alles in allem gibt’s dann immer noch 3,5 Sterne, weil die Musik einfach toll ist und das Ding natürlich auch nicht völlig für die Tonne ist, aber man hat eben leider verpasst die Möglichkeit einer solchen V/Ö richtig auszunutzen. Die Fans können auf dieses Teil allemal verzichten. Nur zum Reinschnuppern lohnt es sich und selbst da bleiben einem die großen Perlen von NIGHTWISH noch immer verborgen.