Ende September weilten die Mitglieder der Kölner Band Neufundland noch als Nominierte der VUT Indie Awards sowie der New Music Awards beim Reeperbahn Festival, wo sie auch ohne Preis verdiente Lorbeeren für ihr zweites Album "Scham" einheimsten, das im Sommer 2019 veröffentlicht wurde. Nun gibt das Quintett mit ihrer am 11.10. erscheinenden "Liebe"-EP einen vertiefenden Einblick in ihr Schaffen.

Die in neuer Fassung ausgekoppelte Single "Liebe" ist ein intensiver, von einem stoischen Drumgroove getriebener Song, der bereits als Opener von "Scham" die Klangarchitektur der Platte unmittelbar umrissen hat: Klirrende Gitarren und knarzende Synths untermalen den hymnischen Gesang der beiden Sänger Fabian Langer und Fabian Mohn. Sie singen von der Schwierigkeit, ehrliche Zwischenmenschlichkeit zu finden, erfahren und festzuhalten in einer Welt, die aus überbordenden Werbeversprechen und ökonomischen Zwängen besteht. So singen sie: "Es wird alles gut, ich glaub ja nicht, sie sagen: Home is where your heart zerbricht" und "Du wirst das glücklichste schönste Zahnrad im Getriebe". Das ist nicht unbedingt das, was man täglich im Radio hört, aber genau darum geht es Neufundland. Ihre Vision deutschsprachiger Popmusik ist erfrischend kantig, unangepasst und scheut die große Geste nicht.

Die "Liebe"-EP enthält neben der gleichnamigen Single Livesessions, für die Mitglieder der ebenfalls aus Köln stammenden Bands Xul Zolar und AnnenMayKantereit zum Mitspielen eingeladen wurden. Die finden sich auch im Video zur Single "Liebe": Zum einen bedient mit Dennis Hoffmann der Schlagzeuger von Xul Zolar ein zweites Drumkit - zum anderen ist Christopher Annen von AnnenMayKantereit an der akustischen Gitarre zu hören und zu sehen.