Aus den fernen Tiefen des Unterbewussten dringt sanft, aber bestimmt die Stimme des Synthetischen an unser kollektives Ohr. Algorithmische Klänge verschiedener Farbe, rhythmisch eingebunden in eine offene Klanglandschaft, reingewaschen durch die Strenge des Elektronischen und dennoch den Geist nicht stumpf ins Korsett zwängend, schweben warme Bässe durch eine laue Frühjahrslandschaft, durch Kaskaden aus Glocken und Eis.

In diesem Duktus entführt das neue Album Bananarchy von Joney den geneigten Hörer in Phantasiewelten. Eine romantische Nacht am Strande bei Mondenschein, rundum ein Meer aus Neonlicht, eine elektrische Fabrik, die Tag und Nacht arbeitet, oder doch nur ein Hologramm? Ein Wasserfall aus Farben, dazwischen exotische Tiere, oder sind es Roboter? Genau hier zeigt sich die Dualität des Wachtraumes: Obgleich die Bilder klar und deutlich vor dem geistigen Auge erscheinen, sind die Bücher chiffriert, die Buchstaben ändern sich im Rhythmus des Schlagwerkes. Der geneigte Hörer wird förmlich übermannt von einem Bild aus Strom. Der Kontrast aus Frische und Kälte der Landschaft einerseits, sowie der zwischenmenschlichen Wärme und Fleischeslust andererseits, zieht sich durch das gesamte Werk. Zeitweise wird man aber auch an das Liebesspiel außerirdischer oder blecherner Sportsfreunde erinnert, deren schmatzendes Saugen einen noch mitreißenderen Puls erzeugt. Hin und wieder hört man die Rufe durchtrainierter Männer, dann abermals ergießen sich sprudelnde Quellen springbrunnengleich in die frostige Landschaft, kalte Eistrommeln in die Luft schleudernd. Von dieser Utopie ist indes keine Befreiung zu erwarten, auch wenn der Titel dies zu suggerieren vermag. Die Harmonien der Komposition zeigen allem Menschlichen gegenüber Gleichgültigkeit. Der Mensch bleibt entfremdet von seiner Arbeit und seiner Reproduktion; die gesellschaftliche Ordnung wird hierbei perpetualisiert und die Sehnsucht nach Veränderung manifestiert sich in sieben Liedern.