Eine 'Transilvanian Trilogy' soll es werden. Eine Liebeserklärung an die Heimat der Musiker. Und während Teil 2 die Menschen und Teil 3 die Sitten und Bräuche behandeln werden, beschreiben Negura Bunget auf 'Tau' die Landschaft Rumäniens. Ein ambitioniertes Unterfangen als Rahmen für Musik, die einmal mehr zu überraschen, verwundern und (einer etwas kleineren Zielgruppe) zu gefallen weiß. Für den Genuss eines Negura Bunget Albums benötigt man vor allem zwei Dinge: Geduld, denn die ausufernden Stücke sind nicht nur lang sondern auch vielschichtig, sowie Offenheit, denn die Rumänen nutzen erneut viele Elemente landestypischer Folklore, welche für das westliche Ohr durchaus herausfordernd sein kann. Zusammen mit dem Mut, Authentizität über Perfektion zu stellen und auch mal Platz für (wirklich) schief klingenden Männergesang zu machen (gegen Ende von “Izbucu galbenei”) entsteht ein ganz eigener Sound – eben Negura Bunget. Folkparts, Black Metal, Metal, Folklore, sphärische Ambientelemente, unterschiedlichste Gesangsstile und vieles werden stimmig, aber eben für das westliche Ohr oft befremdlich zusammengestellt. Viel mehr ist eigentlich nicht zu sagen, denn Negura Bunget haben ihre 'Transilvanian Trilogy' mit einem guten, aber auch eher wenig überraschenden Album begonnen. Das wunderschön wehmütige “La hotaru cu cinci culmi”, “Taram valhovnicesc” mit seinen pathosgeladenen Strukturen, der stimmige Abschluss “Schiminiceste” oder das verlinkte "Nametenie" – es finden sich auf jeden Fall wieder einige tolle Momente auf dem Album, aber so war es ja auch auf dem letzten Album 2010. Die Zielgruppe bleibt also die gleiche und wird sicherlich begeistert sein und ich bin gespannt, ob Negura Bunget es schaffen, die Trilogie nicht nur inhaltlich zusammenzuhalten, sondern auch im Sound eine Abgrenzung zum sonstigen Werk schaffen können