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My Life with the Thrill Kill Kult - Death Threat
Hier noch einmal ein leicht älteres Schätzchen. My Life with the Thrill Kill Kult gehören zu den alteingesessenen Bands, die nie richtig den Durchbruch geschafft haben. Eigentlich fast schon im Gegentum, denn gerade in unseren Breitengraden kennt sie doch tatsächlich kaum jemand. Das ist schade, wird sich wahrscheinlich aber leider wohl auch nicht so schnell ändern. Denn Zeit für`s Erlangen eines größeren Bekanntheitsgrades hatten sie tatsächlich schon genug. Denn My Life gehören quasi zum Establishment des Ami-Industrials, wurde ihr Debüt doch bereits `88 über das legendäre Chicagoer Wax Trax Label vorgelegt. Also dort, wo auch die ungleich größeren Ministry ursprünglich gestartet sind. Rein optisch kommen die Herren der Band zwar schon ziemlich wie kleine Brüder von Uncle Al Jourgensen rüber. Musikalisch wird jedoch eine ziemlich andere Baustelle beackert. Und zwar ist diese wesentlich elektronischer, rhythmischer, weicher, grooviger – und ja, wenn man so will, auch um einiges sexier als jener berühmt gewordene eiskalte Elektronik-Metal mit seinem Geburtsort in der historischen Gangsterstadt von Chicago. Wirkt My Life`s Melange aus Elektronik, teils Hand gezupften Bässen und Gitarren beim Opener „Witchpunkrockstar“ noch wie eine musikalische Softversion von White Zombie, wurden alle weiteren Stücke jedoch mit einem noch geringeren Rock-Appeal versehen. Was nichts Negatives heißen soll. Wird hier dafür doch eine schon fast extraordinäre, angenehm schmuddelig-laszive Grooviness zum Besten gegeben. Nehme man hier z.B. das Titelstück. Ein langsamer Funk-Bass, groovige Slow-Motion-Drums und die cool-verkiffte Art des Gesangs zeigen doch überdeutlich, dass die Mucke der Jungs sau-cool, aber eben auch schweine-amerikanisch ist, sozusagen. Auch vor Hip Hop Beats („Loane Road“) wird keineswegs halt gemacht. Was schließlich die „Smoothigkeit“ des ganzen Werkes noch zusätzlich erhöht. Überhaupt verstreut der Sound eine ziemlich lässige Bar-Stimmung, die auch als Untermalung für einige Szenen aus einem abgefahrenen Tarantino-Streifen bestens geeignet wäre. X-Fach über das ganze Album verstreute Sprach-Samples aus zahlreichen B- und C-Movies intensivieren dabei noch diese hübsch trashige Atmosphäre, welche nicht zuletzt auch bereits von Cover und Booklet heraufbeschworen wird. Ingesamt trotz fehlender Überhits also dennoch eine wirklich kühle Anschaffung für alle Aufgeschlossenen und „Horizonterweiterungswilligen“, die jenseits des teutonischen Stechschrittes und der tanzbaren Düsternis auch mal über den großen Teich blicken wollen und eine industrialartig angehauchte sexy Grooviness zu entdecken bereit sind.
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