Die Münsteraner von Mourning Caress ließen es nach ihrem Debütalbum "Imbalance" und einigen wenigen Auftritten erst einmal ruhig um sich werden. Genauer gesagt, stehen zwischen ihrem ersten Album und dem 2008-Nachfolgewerk "Inner Exile" satte sechs Jahre. Eine lange Zeit, die die Fans ohne Liveauftritte und neuem Futter für die Ohren ausharren mussten. Aber auch eine lange Zeit für die Band. Zeit neue Entscheidungen zu treffen, andere Wege einzuschlagen oder Veränderungen zu durchlaufen. Die offensichtlichsten Veränderungen dürften nicht nur der neue Labelvertrag mit Restrain Records sein, sondern auch die Trennung von Gitarrist Florian Erhart, für den Florian Albers hinzugekommen ist. Musikalisch bleibt sich die Death Metal Band aber dennoch in vielerlei Hinsicht treu, so dass die Hörer der ersten Stunde es auf "Inner Exile" nicht mit einer komplett verwandelten Truppe zutun bekommt. Das neue Album lässt die Wurzeln und den Charme des früheren Sounds von Mourning Caress immer wieder durchblicken und überrascht dennoch immer wieder mit einigen Neuerungen, wie etwa dem veränderten stimmlichen Einsatz von Gerrit Mohr. Mourning Caress legen eine massive Emotionalität in die einzelnen Titel, bauen geschickte, wie auch eingängige Melodien und griffige Gitarrensoli ein und schaffen obendrein mit ihren zumeist dunklen Themen und Stimmungen (Verzweiflung, Leere, Hoffnung, etc.) einen roten Faden, der durch das gesamte Album führt und der sich auch im Albumcover wiederfindet. Als besonders empfehlenswert lassen sich "Corred By Fear", das für sich sprechende "Frustrations", sowie das stark melodische "Nothing Is Lost", die straffe, geladene Nummer "The Pessimist" und der Schlusstrack "Inner Exile". Trotz einiger Lückenfüller, die eigentlich nicht hätten sein müssen, eine gelungene Sache, die Mourning Caress mit ihrem zweiten Album abliefern.