Bereits ein Jahr nach Veröffentlichung seines letzten Albums 2 Dots Left präsentiert Monolog mit Merge den Nachfolger. Mads Lindgren bleibt im Großen und Ganzen den eingeschlagenen Stil treu und ist dabei nichtmal in der Nähe einer Selbstkopie. War der Vorgänger noch von trockenem, dominierendem Drum and Bass geprägt, so ist Merge in sich geschlossener und atmosphärischer. Die scheinbaren Lücken wurden mit Bass und Flächen gefüllt, die Beats sind nicht mehr ganz so dominant, obwohl sie immer noch im Vordergrund stehen. Bis auf einige Ausnahmen bewegt sich Monolog im mittleren Tempobereich, was der Aufnahme der Musik sehr entgegen kommt. Mads bewegt sich stilistisch in einem recht weiten Feld, denn neben dem bereits erwähnten Midtempo gibt es von schnellen, wuchtigen Beatattaken über fast schon ambiente Tracks bis hin zu Kollaborationen mit Musikerkollegen, die zuweilen auch schonmal in modernem HipHop enden können, was sich auch richtig gut anhören lässt, ein breites Angebot an verschiedenen Styles, die zwar allesamt auf dem monolog´schen Fundament ruhen, aber für sich gesehen vollkommen unterschiedlich sind. Monolog macht also alles richtig, denn er bleibt sich selbst treu, entwickelt sich weiter und mischt in vielen verschiedenen Stilbereichen mit. Diese Tatsache zeigt auf, wie vielschichtig und variantenreich Drum and Bass sein kann, wenn sich der Künstler für Einflüsse von Außen öffnet und diese dann auch noch so perfekt umsetzen kann, wie es Mads Lindgren auf diesem Album getan hat. Sicherlich ist Merge weit entfernt vom Easy-Listening, aber Freunde des weiten Felds der elektronischen Musik wissen, dass die wahren Perlen gerade auf solchen Alben zu finden sind. Merge ist eines dieser Alben, welche öfter gehört werden müssen um sie in Gänze erfassen zu können und das nicht, weil es so kompliziert ist, sondern, weil es so vielschichtig ist. Ein würdiger Nachfolger und Wegweiser auf kommende Alben.