Da kann man sich nur freuen, dass der Titel nicht hält, was er verspricht. Keine 15 Sekunden, sondern fette 46 Minuten warten auf den Hörer des inzwischen 5. Albums. Monolith ist das konzeptionelle Soloprojekt des Elektroveterans und Produzenten Eric vanWonthergem (Ex-Klinik, Mitglied bei Sonar und Insekt). Nicht das die letzten fünf Alben einfach so an mir vorübergegangen sind, natürlich habe ich immer mal wieder den einen oder anderen Track mit absoluter Zufriedenheit gehört, aber Monolith war mir auf Dauer immer zu konzeptionell. Um so erstaunter und erfreuter war ich, als ich das neue Album anhörte! Ein grandioses Stück Musik! Und der Infotext hält, was er verspricht, einen Mix aus modernem Industrial und minimalem Electro, "die perfekte Verbindung der 80er Analogmusik mit futuristischen Elektrosequenzen". Den Einstieg in die Welt ausgefeilter elektronischer Musik liefert "Execution". Schon bei diesem Track fällt bereits auf, dass der Abstand zum bisherigen Oeuvre gesucht wird. Beim Weiterhören wird deutlich, dass dieser auch gefunden wurde. Es finden sich ausgefeiltere Arrangements, sich wiederholende Loops und fast hypnotische Elektrosequenzen. Einen gelungenen Clou liefern die Vocalsamples sowie die Gastsängerin. Und es bleibt alles in der elektronischen Familie, die Gastsängerin ist Hilde Ivens, Erics Frau und Schwester von Dirk Ivens. Insgesamt ist das Album schon beim ersten Anhören sehr eingängig, eröffnet beim Mehrfachhören aber immer neue Dimensionen. Besonders gelungen ist die Reihenfolge der Songs, mit der Ausgewogenheit von ruhigeren und bombastischeren Tracks wird Lust auf mehr (und lauter) gemacht. So gibt es denn auch für dieses Album volle Punktzahl. Und ich freue mich, meine persönlichen Top-Twenty um "My worst fear" (Track 3) und "Shot!" (Track 7) aufstocken zu können.