Remix-Alben sind dieses Jahr Hip, so scheint es! Mesh machen’s, De/Vision auch und Minerve reihen sich in den Reigen der Neuinterpretationsjünger ein. Neben das im letzten Jahr erschienene, durchweg gelungene Album ‚Please’ kann man sich deshalb nun auch ‚Repleased’ ins CD Regal stellen. Enthalten ist eine Coverversion des Eurythmics Hits ‚Here Comes The Rain Again’ und ein Dutzend Remixes. Das Cover, gleich am Anfang, gefällt: nicht zu weit weg vom Original, mit dicken Beats uns sauberen Vocals ein schöner Opener. Die Qualität der Mixes hingegen variiert dann doch sehr. Als erstes hört man den Celluloide Remix von ‚Hold Me Tight’ der zunächst gut beginnt, dann jedoch den Refrain komplett entstellt und den Flow des Originals zunichte machte: 6! Setzen! Besser bekommen das dann schon ‚Distain’ hin, die ‚Everyday’ mit Vocoder und neuem Backgroundgesang gut verändern. Ziemlich daneben da seelenlos dann wieder ‚Down To The Ground’ und ‚Life Is An Illusion’. Der Gewinner aus meiner Sicht folgt mit dem Babylonia Remix von ‚You Don’t Know Me’, welcher der Ballade mit Akkordeon, Hallgerät und dezenten Beats würdig entgegen tritt. Daneben stechen noch People Theatre mit ihrem Remix von ‚Save Me’ positiv, Liquid Divine mit ihrer Deconstruction von ‚Please’ negativ heraus, ansonsten sind die übrigen Mixe nett anzuhören. Dass das besser geht beweist die Bonus-CD, die die drei bereits erschienenen digitalen Singles zum Album compiliert und einige wirklich wertvolle Mixes enthält. Allen voran die fast durchgängig guten Versionen von ‚Hold Me Tight’, bei denen der Wollschläger Mix und die perfekte Single-Version aufzeigen was remixen bedeutet: Dezent und passend verändern nämlich und nicht auf Teufel komm raus den eigenen Stempel aufdrücken. Außerdem ist hier auch der Titel ‚In Love With An Open End’ in zwei Versionen enthalten, bei denen mit Gastsänger Frank Spinath von Seabound der Song entstanden ist, den die Pet Shop Boys dieses Jahr hätten veröffentlichen sollen: hochklassiger Pop mit Aussage und Atmosphäre. Während das originale Album durchdacht und schlüssig überzeugte, hat man nach dem Hören von ‚Repleased’ den Eindruck viel Halbgares auf den Boxen gehabt zu haben und viel Interpretaionen, die einfach nicht zum eher weichen Stil der Band passen. Damit reiht sicht die Veröffentlichung dann leider auch in die Riege der Remix-Compilation gleich neben der schwachen De/Vision DoppelCD ein. Schade eigentlich…