mind.area ist das Soloprojekt von Human Decay-Mitglied André Jacob aka Maikko A., mit dem er sich schon 2004 auseinanderzusetzen begann. Erst im letzten Jahr gab es dann mit der "Thenceforward" EP die erste Veröffentlichung und auf Samplern der Labels Black Rain und Advoxya erschienen die ersten Beiträge. Schon Human Decay inkorporiert verschiedene Einflüsse und entzieht sich einfacher Schubladen, und mit mind.area verhält es sich glücklicherweise nicht anders. "Long-Distance Side Trip" erweist sich von Anfang an als sehr zugängliches Debüt-Album. Die Vocals sind nur leicht verzerrt und die gesungenen Melodien relativ simpel gehalten (streckenweise wird nur zwischen zwei Tonhöhen gewechselt), was jedoch schon nach den ersten 5 Tracks einen leichten Eindruck von Monotonie erwecken kann. Das Beatwork erscheint da etwas abwechslungsreicher, so weisen nur das trancige "New World" und z.T. "The Call" einen klar erkennbaren "4 to the floor"-Beat auf, der Rest glänzt mit Rhythmen die man eher aus Electronica/IDM kennt, so z.B. das nahezu glitchy "Grief Of Love". Die Stimmung ist durchgehend weder aggressiv/deprimierend noch euphorisch, jedoch narkotisierend, unterstüzt durch flächige, einlullende Synthlines und die dadurch geschaffene dichte Atmosphäre. Der "Fanatic Romance"- und "Being Suffering"-Remix am Ende bieten nochmal mehr Wumms und Tempo für potentielle Club-Exposition. Der Gitarren-Sound in "Being Suffering" weicht den eindeutiger synthetischen Klängen und die chilligen Flächen aus "Fanatic Romance" werden zu akzentuierten Taktgebern. Der Remix von disHarmony klingt etwas fülliger als das Original, entfernt sich jedoch nicht weit. Maikko legt eine sehr elaborierte, aber dennoch leicht verdauliche und tanzbare Electronica-Komposition vor, die irgendwo zwischen Electro-Industrial, IDM, EBM, Trance und Retro-Electro umherschwimmt. Der instrumentelle Teil gestaltet sich zwar sehr abwechslungsreich, doch trifft dies leider nicht auf den Gesang zu, der aufgrund einer gewissen Eintönigkeit Gefahr läuft auf Dauer zu langweilen. Eine weitgehend gelungene Mischung aus Experiment und Altbewährtem.